272 DOCUMENT 85 DECEMBER 1900 4. albert einstein, Referent Herr Weber. Vermögen habe ich nicht, dagegen habe ein kleines Einkommen für zirka 8 wöchentliche Stunden.[1] Als Hörer des Polytechnikums bin ich auf Unfall versichert.[2] Ich bin im Besitze von verfallenen Schriften, da ich im 15. Lebensjahre auswanderte. Ich bin hier tolerirt[3] und Hr. G. Meyer[4] und ein Hr. Bernheim haben Personalkaution geleistet. Meine Eltern wohnen seit 61/2 Jahren in Mailand. Ich wohne Dolderstraße 17 bei Frau Kägi,[5] die Pension habe in einer Familie. Bin Abstinent. Für die Einkaufsgebühr wird ein Sparheft der Kantonalbank für Fr. 800 vorgewiesen. Es wird beschlossen: 1. das Gesuch dem Großen Stadtrate zu empfehlen.[6] 2. Mündliche Eröffnung. [...] AD in the hand of Adam Coradi, secretary of the Commission (SzZ-Ar, Akten des Stadtrats Zürich, Bürgerliche Sektion, 1901, Abteilung V. Aa, no. 20.1). [1] A reference to the private lessons men- tioned in Docs. 81, 82. [2] An auditor in a laboratory course was required to pay 11/2 francs per semester for in- surance (see ETH Programm 1900b, p. 6). According to information in Doc. 82, Einstein, though not insured two months earlier, was working on a doctoral dissertation under the supervision of H. F. Weber. He presumably registered in order to use the ETH laboratories (see Doc. 74). [3] Bureaucratic term, meaning that a state- less person has permission to reside in a given place. [4] Gustav Maier. [5] Henriette Hägi. [6] Kayser reports that, in addition to ques- tions about his drinking habits, Einstein was asked such questions as whether his grand- father was syphilitic. The Commission mem- bers are said to have "laughed at him, teased him about his ignorance of the world" before finally approving his application (see Kayser 1930, pp. 63-64). 85. Mileva Marie to Helene Savic Zürich 20. XII. 1900 Mein liebstes Helenchen! [...] Wie Du am Ende des Briefes sehen wirst, ist Albert noch hier[1] und bleibt auch bis seine Doctorarbeit fertig wird,[2] was wahrscheinlich bis Ostern dauern wird, und dann erst wird er ein Strohwittwer. Dass wir uns trennen müssen ist mir natürlich sehr schwer, doch wenn die Sache ihren natürlichen Weg nimmt, werde ich es schon muthig ertragen. Aber was mich so ganz niedergeschlagen hatte, war eben dass unsere Trennung[3] so unnatürlich