DOCUMENT 110 MAY 1901 303 allem, das haben die Kinderl gern. Und Dein Mann? Hat er sich schon ganz erholt?-Albert leidet jetzt auch öfters an seinem berühmten Leiden.[7] [...] Mit Weber habe ich schon ein Par Mal Streit gehabt, doch das sind wir ja schon gewöhnt.[8] Albert ist in Winterthur sehr zufrieden, wenn er nur für die Dauer eine solche Thätigkeit bekommen könnte. Er will jetzt versuchen ob er nicht durch einen guten Bekannten bei einer Versicherung Anstellung finden kann.[9] [...] Miza. [...] [7] Presumably a reference to Einstein's chronic stomach problems. His sister attri- butes them to malnutrition during this period, when he was looking for a position after leaving the ETH (see Winteler-Einstein 1924, p. 20). Another biographer cites insufficient nourishment during his student days at the ETH as the cause (see Kayser 1930, pp. 53-54). [8] Maric was working on a Diplomarbeit and a doctoral dissertation under Weber's supervision (see Doc. 75, note 5). [9] Michele Besso (see Doc. 107, note 7). 110. To Mileva Maric Winterthur Donnerstag [second half of May? 1901][1] Mein liebes Doxerl! Ich will nicht zu Bett gehen, ohne Dein liebes Brieferl beantwortet zu haben, das ich heute auf d[em] Tisch liegen sah, wie ich von der Schule heimkam– e[in] allerliebstes Brieferl. Ich freu mich schon wieder sehr auf den Sonntag zu meinem lieben Doxerl. Sei m[ir] nur vergnügt, liebes Doxerl, und mach Dir kein[e] Sorgen-Du bist ja doch mein liebes, gutes Schät[zchen,] was auch kommen mag. Meine Theorie der Thermoelektrizität befr[ie]digt mich nicht recht. Ich werde sie vorläufig n[icht] veröffentlichen. Vielleicht schreibe ich dem Drude privatim einen Brief, um ihn auf seine Ir[r]tümer aufmerksam zu machen.[2] Heute Abend saß ich 2 Stunden am Fenster und dachte darüber nach, wie man das Wirkungsgesetz der Molekularkräfte bestimmen könne. Ich kam auf eine sehr gute Idee. Am Sonntag werd ich Dirs erzählen. Von meiner Schwester hab ich noch keine Idee von einer Antwort erhalten. Sie ist jetzt so recht in den Mädchenflegeljahren. Wenn sie nur wieder glücklich draus heraus kommt. Michele hat mir auch noch nicht geschrieben. Ich glaube, ich will mich an dessen Vater wenden,[3] ob er mir keine Stelle verschaffen
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