334 DOCUMENTS 135, 136 FEBRUARY 1902 135. Advertisement for Private Lessons [5 February 1902][1] Privatstunden in Mathematik u. Physik für Studierende und Schüler erteilt gründlichst Albert Einstein, Inhaber des eidgen. polyt. Fachlehrerdiploms, Gerechtigkeitsgasse 32, 1. Stock. Probestunden gratis. PD (Anzeiger für die Stadt Bern 19, no. 30 (5 February 1902), Section 3, p. [2]). Boldface portions of the original are printed in small capitals. [1] The date of publication of the newspaper. 136. To Mileva Maric Bern Samstag. [8? February 1902][1] Mein liebes Schätzchen! Rate einmal, wo ich heute war! In einem Kolleg über gerichtliche MePathologie[2] mit Demonstration ad oculos. Freund Frosch, welcher auch zufallig hier weilt, hat mich mitgenommen.[3] Die Sache hat mich so riesig interessiert, daß ich von nun an jeden Samstag hingehen will. Eine sechzigjährige Frau wurde ausgefragt, welche im Zustande sinnloser Trunken- heit einen Brandstiftungsversuch gemacht hatte, und ein des Betrugs ange- klagter Mensch, der an Größenwahn zu leiden scheint. (Uber pathologische Schwindler stehen ja interessante Fälle im Forel.)[4] Der Frosch genießt wegen seiner großen Intelligenz so die Achtung des Professors, daß dieser sich immer, wenn er etwas Feines bemerkt hat, an Frosch wendet. Ich war dann noch mit Frosch den Rest des Nachmittags beisammen. Mit den Privatstunden geht es gar nicht schlecht.[5] Ich habe schon zwei Herrn, einen Ingenieur & einen Architekten gefunden & noch mehr in Aussicht. Denen zusammen halte ich dann so eine Art Privatkolleg & bekomm pro Mann und Stunde 2 fr. Das ist doch ganz hübsch. Ubermorgen Abend geht es los. Dem Habicht trage ich gegenwärtig die dem Kleiner eingegebene Arbeit vor.[6] Er ist ganz entzückt über die guten Gedanken & läßt mir keine Ruhe,
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