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Vol. 8, 361e. To Heinrich Zangger
Arosa Monta Dienstag. [17 July 1917]
Lieber Zangger!
Gestern nach glücklicher Ankunft und herrlicher Fahrt besuchten wir
Tete.[1]
Er
sieht durchaus gesund aus, ist lebhaft, aber nicht nervös. Dr. P. sagt, die Drüsen sei-
en infiziert, ein Aufenthalt von einem ganzen Jahr sei
erforderlich.[2]
Verpflegung
offenbar einwandfrei. Aber die Anstalt ist mir zu
militärisch.[3]
Ich besuchte mit
Albert heute Frau Stahel; dort gefiel es mir sehr. Nur wenig Kinder, wie kleine Fa-
milie. Preis fr. von Herbst ab 7
fr.[4]
Wenn der Junge ein Jahr hier bleiben soll,
worin P. vielleicht Recht haben kann (dies können nur Sie bestimmen), dann kön-
nen wir dran denken, Tetel später dorthin zu bringen. Heute hatten wir schönes
Wetter und konnten den prachtvollen Blick von Arosa bei strahlender Sonne ge-
niessen.
Herzliche Grüsse an Sie und die Ihren von Ihrem
Einstein.
AKS (SzZ, Nachl. H. Zangger, box 1c). [86 547]. The postcard is addressed “Herrn Prof. Dr. Zangger
Bergstr. 25 Zürich,” and postmarked “Arosa 17.7.17. –5.”
[1]At the end of May, Eduard Einstein had been sent to the sanatorium Höchwald in Arosa for the
summer (see Heinrich Zangger to Einstein, 20 May 1917 [Vol. 8, Doc. 342], note 3), and since early
June, Einstein and Zangger had been considering keeping him there for a full year (see Vol 8,
Doc. 349a, in the present volume).
[2]Dr. Peter Pedolin (1869–1934), director of the sanatorium Höchwald.
[3]Einstein expressed the same concern to Elsa Einstein (see the previous document).
[4]Lydia Stahel, née Baumann. A children’s home probably found by Maja Winteler-Einstein (see
Vol. 8, Doc. 342a, in the present volume).
Vol. 8, 361f. To Elsa Einstein
[Arosa,] Donnerstag. [19 July 1917]
Liebe Else!
Es ist wundervoll hier oben; das möchte ich Dir auch
gönnen.[1]
Herrliche Natur
und selbstthätiges Futter! Meine Kinder machen mir beide viel Freude, prächtige
intelligente Buben. Ich glaube nicht daran, dass dem Kleinen was Ernsthaftes
fehlt;[2]
aber an der Vorsicht soll es nicht mangeln. Ich bin auch viel mit Familie
Hurwitz; das Eis war sogleich aufgetaut, als sie sahen, dass ich noch der Alte
war.[3]
Ich fühle mich merkwürdig wohl, trotzdem ich wenig liege und viel herum-
gondle. Die Sage von der Höhenluft scheint doch was Wahres an sich zu haben.
Sonntag geht es leider wieder herunter, vielleicht schon Samstag. Ich bin viel mit
dem Kleinen allein, weil Albert mit dem jungen
Hurwitz[4]
grössere Spaziergänge
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