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[10]In early November 1918, 100 marks were equivalent to 70 francs. By the end of the month, their
value had fallen to 61 francs.
Vol. 8, 661b. From Paul Winteler
[Lucerne, 29 November
1918][1]
Lieber Albert!
Lass Dir die Lebensmittel wohl
bekommen,[2]
Du wirst wohl kaum deswegen zu
Deinem frühern Schmierbäuchlein gelangen, umso weniger als neidische Mitesser
Deine Gunst zu erlangen suchen werden. Krösus der Würste wie Dich wird es ja
wenige mehr geben in Deiner Umgebung. Fast hätte ich gewünscht, unser Bundes-
rat hätte bestimmt, dass Schweizerbürger mit 5 kg Anrecht sich periodisch zur Ab-
wägung zu stellen haben, zur Kontrolle ob sie auch alles an den eignen Wiederauf-
bau verwenden. Statt dessen führt er Rindvieh aus, aus lauter Bescheidenheit leider
nicht das grösste. Im übrigen kann man es hier aushalten, für Geld kriegt man noch
ziemlich alles u. wir fühlen uns im Land des politischen Hirtenknaben vergleichs-
weise doch noch pudelwohl.
Michele privatdoziert wieder in
Zürich[3]
u. da wir nun öfters dorthin kommen,
wird er so nach u. nach unser geistiger Nährvater. Er ist so recht dazu geschaffen,
privat zu dozieren, doch möchte ich ihm gerne einen weitern Wirkungskreis wün-
schen, seine zwischen den Disciplinen vermittelnde Tätigkeit ist doch mehr für fer-
tige Leute (u. deren gibt es ja wenige!) als für Studenten u. zieht diese Examenprä-
paranden nicht in seinen Bannkreis. Ich hoffe aber dass er nach u nach immer mehr
fühlt dass er zum Lehrer geschaffen ist u. seinen Stoff entsprechend erweitert.
Werde nicht zu üppig in Deinem Überfluss, aber behalte stets die alte Schwei-
zertugend vor Augen: „Jedem das seine u. mir es bitzli meh!“ Auf dass Du gedei-
hest, als Zierde Deines
Vaterlandes.[4]
Pauli
ALS. [144 795].
[1]This letter is dated on the assumption that it was enclosed in the preceding document.
[2]Enclosed in the “November package,” mentioned in the preceding document.
[3]Michele Besso had taken a leave of absence from teaching courses in patent law at the Swiss
Federal Institute of Technology during winter semester 1917/1918 in order to catalogue his uncle’s
library in Rome (see Vol. 8, Doc. 391a, in the present volume). He had intended to return there in
August 1918 (see Heinrich Zangger to Einstein, before 11 August 1918 [Vol. 8, Doc. 598]), but he
was still in Zurich on 10 November (see Michele Besso to Einstein, 10 November 1918 [Vol. 8,
Doc. 649]).
[4]For occasions when Einstein referred to Switzerland as his homeland in 1915 and 1917, see Ein-
stein to Romain Rolland, 22 March 1915 (Vol. 8, Doc. 65), and Einstein to Tullio Levi-Civita,
2 August 1917 (Vol. 8, Doc. 368).