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ALS. [144 016]. Appended to the preceding document.
[1]Dated by the preceding document.
[2]A reference to Einstein’s gastric ailments (see Vol. 8, Doc. 513a, in the present volume).
[3]Einstein and Hans Albert had worked together on the airplane model during Einstein’s visit to
Zurich in the summer (see Vol. 9, Doc. 87a, in the present volume).
[4]Hans Albert was attending the fourth year of the Realgymnasium of the Kantonsschule Zurich.
[5]Ernst Amberg (1871–1952).
[6]Hans Stierlin; Ulrich Seiler (1872–1928).
Vol. 9, 183c. From Mileva Einstein-Maric;
Zürich den 30. Nov. 1919
Lieber Albert!
Ich habe Deinen
Brief[1]
bis heute nicht beantworten können, da ich zu viel zu
thun hatte. Ich wurstle ohne Madchen im Hause und Albert war krank. 10 Tage im
Bett, so dass es mir etwas zu viel
wurde.[2]
Ich kann mich nicht entschliessen jetzt nach Deutschland zu kommen, wenn Du
unsere Verhältnisse besser kennen würdest, würdest Du es begreifen; ich bin noch
zu wenig gesund und kräftig um an einem unbekannten Ort zu
leben.[3]
Es erfor-
derte das schon in früheren, guten Zeiten viel anstrengung bis man sich einlebte,
alle Quellen kannte u. s. w. jetzt wäre es für mich einfach unmöglich und gar in
Deutschland, wo es auch für gesunde nicht leicht
ist.[4]
Ich habe mich nach vieler Überlegung und Beratung entschlossen die Wohnung
zu
vermieten,[5]
die Kinder hier zu versorgen und nach Neusatz zu meinen Eltern
zu fahren, die krank sind, und die den Wunsch geäussert haben, dass ich komme;
ich möchte ihnen umso lieber diesen Wunsch erfüllen, als ich das einige Kind bin,
dass Ihnen diesen Wunsch erfüllen
kann.[6]
Einen Teil der Kosten für die Kinder wird die Wohnung abgeben. Auch täte es
mir unendlich leid wenn Albert seine Schule unterbrechen müsste, denn so wichtig
es für uns wäre Ersparnisse zu machen, so unendlich wichtiger ist es, dass wenig-
stens eines meiner Kinder möglichst bald selbständig
wird.[7]
Und Wechsel der
Schule bedeutet für Albert unbedingt Zeitverlust; Ich werde jetzt und später sehr
dafür sein, dass wenigstens Albert hier bleibt. Ich denke dass Du damit einverstan-
den bist.
Gibt es keinen anderen Ausweg so käme ich im Frühjahr nach Deutschland mit
Tete,[8]
doch wird das nicht so einfach sein, denn i[c]h müsste von dort schon eine
Erlaubnis haben von den Behörden bevor ich hier einen Pass bekäme.
Ich möchte Dich noch einmal dringend bitten, dass Geld das für uns bestimmt
ist, mir selber zu schicken. Du hast uns für dieses Quartal 1000 Fr. geschickt, und
sagst mir dass Du Geld bei Karr hast das für uns bestimmt
ist.[9]
Ich habe doch mit
Karr nichts zu thun.