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[3]In addition to 2,000 marks from the Kaiser Wilhelm Institute of Physics, Einstein provided them
with the use of Erwin Freundlich’s spectrophotometer and personal assistance (see Einstein to
Leonhard Grebe, 26 April 1919 [Vol. 9, Calendar]). For further discussion of Grebe’s and Bachem’s
work on the gravitational redshift, see Vol. 9, Introduction, sec. IV, and Hentschel 1998.
61. From Heinrich Zangger
Zürich, Zürichbergstr. 8, den 19. Juni 1920.
Lieber Freund Einstein!
Ich bitte Sie um Entschuldigung. Die Briefe habe ich sehr schnell geschrieben,
zum Teil auf der Reise. So verstehe ich, dass Sie einiges nicht leicht lesen konn-
ten.[1]
Langevin lässt Sie grüssen und ersucht Sie, einmal nach Genf zu kommen.
Er würde dann von Paris ebenfalls nach Genf
reisen.[2]
Er hat sich mir anerboten,
der Schweizer-Regierung gegenüber die Bedeutung von Weyl hervorzuheben. Er
scheint Weyl ausserordentlich hoch einzuschätzen und noch sehr viel von ihm zu
erwarten. Ich habe das Herrn Prof. Genehm naturgemäss sofort
mitgeteilt.[3]
Ihr Sohn war heute bei uns. Er teilte mit, dass er in die welsche Schweiz gehe
für die Ferien, er wolle französisch lernen. Ich war nicht zu Hause, konnte ihn da-
her nicht fragen wegen Ihres Wunsches, mit ihm im Sommer zusammen zu
sein,[4]
aber das Gescheiteste ist schon, der Vater gibt nach und kommt gelegentlich in die
Schweiz.
Die nächsten Tage kommt Victor Henry nach Zürich. Er interessiert sich sehr für
die Stelle für physikalische Chemie. Ich glaube auch, das wäre eine richtige Lö-
sung, ein anregender, reich begabter Mensch mit ganz anderem Naturell. Ich gelte
jetzt schon derart als anmassend, aber als nicht leicht zu desavouieren, nachdem
Einstein, Debey meiner Tätigkeit in Zürich ein so gutes Renommé verschafft
haben.[5]
Wir werden nun auf breiter Basis die spektrophotographischen Arbeiten wieder
aufnehmen mit meinem grossen Hilger-Apparat, den ich mir vor 10 Jahren
anschaffte.[6]
Für Brüssel habe ich für das nächste Jahr ein Referat über dieses Ge-
biet
übernommen.[7]
Es ist ausserordentlich interessant, wie typisch die Resultate
sind im Ultravioletten und das Interessanteste an allem ist, dass die typischen Ab-
sorptionsstreifen in Schichten von 1/100 mm von Serumlösung so deutlich sind,
weil die Absorption bei einer Reihe von Alkoloiden bei etwas kleinerer Wellenlän-
ge als die Serumabsorption typische Spektren gibt. Sie wissen, dass ich schon in
Paris mit Shepperd zusammen die Verschiebung der Spektren durch Absorption
verfolgt
habe.[8]
Es handelt sich jetzt darum, die Verschiebungen durch die Kollo-
ide des Blutes festzustellen, dann hätten wir eine sehr weitreichende physikalische
Methode, die Alkoloide aufzusuchen und zum Teil physikal. Lösungen, Vergiften
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