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ständig bestimmt
wird.[5]
Er wird dem Kausalnexus einverleibt, ohne in der Kau-
salreihe eine einseitige Rolle zu spielen. Es ist für Newtons logisches Gewissen
höchst ehrenvoll, dass er sich zur Schöpfung des absoluten Raumes (und der abso-
luten Zeit, was allerdings weniger nötig war) entschloss. Er hätte den absoluten
Raum ebensogut „starren Aether“ nennen
können.[6]
Er brauchte eine solche Rea-
lität, um der Beschleunigung einen objektiven Sinn zu geben. Die späteren Versu-
che, ohne diesen absoluten Raum in der Mechanik auszukommen, waren (bis auf
den Mach’schen) nur „Versteckenspielen“.
Mit herzlichem Gruss, auch an Ihre Frau und in dem Wunsch, Sie (dennoch)
bald wieder zu sehen bin ich Ihr
A. Einstein.
ALS (NeHR, Vienna Circle Archives, Schlick Papers, Nr. 98). [21 636].
[1]On returning from Denmark with Ilse Einstein, he had passed through Rostock on 28 June (see
Einstein to Moritz Schlick, 29 June 1920, in Calendar) without the visit to which Schlick had invited
him (see Moritz Schlick to Einstein, 5 June 1920, in Calendar).
[2]Doc. 51.
[3]Schlick’s claim that one can only discover causal relations if there are repetitions of identical
processes (see Schlick 1920a, p. 463) was disputed by Einstein in Doc. 47 and defended by Schlick
in Doc. 51.
[4]Another point of debate in Docs. 47 and 51 was the question whether, or to what extent, the prin-
ciple of causality is violated by the Newtonian concept of inertial motion.
[5]The requirement that the physical properties of space with respect to its metric field are com-
pletely determined by matter was introduced as ‘‘Mach’s principle’’ in Einstein 1918e (Vol. 7,
Doc. 4).
[6]The meaning of the concepts of ether and physical space in Newtonian and relativistic physics
is the subject of Einstein 1920j (Vol. 7, Doc. 38).
68. From Edouard Guillaume[1]
Bern, den 30. Juni 1920
Lieber Einstein,
Ich nehme an, daß Sie im Besitze meiner letzten Arbeit
sind,[2]
und daß Sie die-
selbe gelesen haben,—was sicher nicht der Fall ist . .
![3]
Wie mir verschiedene Persönlichkeiten erklärt haben, wäre es aber sehr zu be-
grüssen, wenn Sie einmal Ihren Standpunkt begründen wollten, und für mich selbst
ist es unbedingt notwendig geworden, daß Sie sich aussprechen. In einer Pressepo-
lemik hat nämlich Ihr Freund Grossman geschrieben (in der N. S. Z.), daß „meine
Ansichten über die Relativität von Ihnen durchaus abgelehnt (?) worden
seien“.[4]
Als ich daraufhin Grossmann fragte, wann und wo Sie sich in diesem Sinne
ausgesprochen
hätten,[5]
antwortete er mir, daß Sie in einem Briefe geschrieben