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transformieren (wenn in jegem System sein soll. Man kann also keine
Aehnlichkeitstransformation vornehmen, ohne die Einheit der Dichte bezw. die
Gravitationskonstante geändert würde. Das Gravitationsgesetz in Verbindung mit
dem der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit erlaubt also keine Maßstab-Transfor-
mationen, wenn die Dichte einer Substanz als etwas Festes (unabhängig von der
Vorgeschichte) angesehen werden kann.
Nun zu Dällenbachs Beispiel.[12] Der in sich rotierende Leiter ist natürlich un-
geladen. In dem Falle des Doppelleiters
ist ja die Gesamtladung auch null, wie beiliegende Skizze zeigt. Ich sehe hier nir-
gends etwas besonders Paradoxes, da bei dem rotierenden Leiter das galileische
mitrotierende System nicht existiert. Der letztere Fall kann nur mit der Transforma-
tion der allgemeinen Relativität behandelt werden. Das Nichtauftreten von Ladun-
gen beim rotierenden Leiter hängt damit zusammen, dass relative Lorentz-Verkür-
zung des Elektronenkörpers gegen die Materie mit den Bedingungen des Systems
nicht vereinbar sind. Mit der Existenz einer Beschleunigung an sich hat die Sache
meiner Erachtens nichts zu schaffen.
Beschleunigung ist ja in gewissem Sinne absolut, da es ja an jeder Stelle einen
beschleunigungs- und drehungsfreien Zustand (Lokalsystem ohne Gravitationsfeld
gibt), auf welches Lokalsystem man an dieser Stelle Beschleunigungen beziehen
könnte. Dass auf einem rotierenden Stabmagneten Ladungen auftreten müssen ist
unzweifelhaft, ganz abgesehen von jeder Relativitätstheorie. Diese Ladungen müs-
sen zu einem Felde ausserhalb des Magneten führen, das sich prinzipiell nachwei-
sen lassen muss. Es ist aber nichts Problematisches daran.
Mit dem Begriff Massstab–Uhr scheinst Du mir Recht zu haben; nur gehört noch
dazu da[ss] der Ablauf des Systems in den massgebenden Zügen stationär oder pe-
riodisch sei.
Die Regierungen beruhen nicht auf juristischen Begriffssystemen sondern auf
Macht, d. h. auf der Unterordnung einer Vielheit sonst im Wesentlichen inkohären-
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