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[12]Presumably the check from Methuen publishing house for 336 guilders mentioned in Doc. 110.
[13]On the dire financial situation of his Zurich family, see Docs. 81 and 212.
[14]Doc. 127; the article is Einstein 1920f (Vol. 7, Doc. 45).
[15]Particularly by Paul Weyland and Ernst Gehrcke; see Doc. 111 and Vol. 7, the editorial note,
“Einstein’s Encounters with German Anti-Relativists,” pp. 101–113.
140. To Max and Hedwig Born
[Berlin,] 9. IX. 20.
Liebe Borns!
Seid nicht streng mit mir. Jeder muss am Altar der Dummheit von Zeit zu Zeit
sein Opfer darbringen, der Gottheit und den Menschen zur Lust. Und ich that es
gründlich mit meinem
Artikel.[1]
Das beweisen die in diesem Sinne ungemein an-
erkennenden Briefe aller meiner lieben
Freunde.[2]
Ein witziger Bekannter sagte
neulich: Bei dem Einstein ist alles Reklame; sein neuester und raffiniertester Trick
ist die Weyland
G.m.b.H.[3]
So ist es, oder wenigstens ähnlich. Wie bei dem Mann
in Märchen alles zu Gold wurde, was er berührte, so wird bei mir alles zum Zei-
tungsgeschrei: Suum
cuique.[4]
Im ersten Augenblick der Attacke dachte ich wirklich an
Flucht.[5]
Aber bald
kam bessere Einsicht und das alte Phlegma zurück. Heute denke ich nur mehr an
den Ankauf eines Segelschiffs und eines Landhäuschens bei Berlin am
Wasser.[6]
So etwa am 18. erscheine ich bei Euch, wenn Ihr mich brauche[n] könnt. Wenn
man aber während der Naturforscher-Tagung in Nauheim wohnen muss, dann sor-
ge bitte, l. Born, dass wir dort nahe bei einander hausen können. Ich bestelle von
hier aus nichts, weil Du besser beurteilen kannst, wie es am besten zu machen ist.
Ich möchte aber auch womöglich ein bischen bei Euch zuhause sein, damit ich
auch mit der charmanten Briefschreiberin plaudern kann, denn schriftlich gerät es
nicht bei der fatalen Stockigkeit meiner Tinte. Else kommt auch, wohnt aber bei
Oppenheims.[7]
Am 28. müssen wir dann in Stuttgart sein, wo ich zugunsten einer Volksstern-
warte predigen
muss.[8]
Dann fahren wir noch ins Schwabenland, wohin ich meine
Buben bestellt
habe.[9]
Es grüsst Euch herzlich Euer
Einstein.
ALS. Einstein/Born 1969, pp. 59–60. [8 151].
[1]Einstein 1920f (Vol. 7, Doc. 45).
[2]See Doc. 138, to which this letter is a reply, and Doc. 127.
[3]Paul Weyland and his Arbeitsgemeinschaft; the acquaintance might have been Arnold Berliner
(see Doc. 108).
[4]Latin for “to each what is owed to him” (“Jus es suum cuique tribuere”).
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