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was received by the Ministry on 3 October 1920 (GyBSA, I HA, Rep. 76 Va, Sekt. 8, Tit. 4, Nr. 48,
Bd. 4, Bl. 183) with a note appended at the top of the first page in Konrad Haenisch’s hand: “Sofort!
Wie steht die Sache? Hn 6/10.” Apparently the Ministry for some reason asked Einstein for another
copy. A carbon copy of this second letter with a slight variation is also available [43 825].
[3]Konrad Haenisch.
170. To Elsa Einstein
[Benzingen], Samstag [9 October 1920]
Liebe Else!
Wir habens hier sehr
schön[1]
Sogar eine Geige haben wir auftreiben können und
in Haydns Schöpfung
gespielt.[2]
Der Herr Pfarrer ist etwas überanstrengt und mit
dem Herzen nicht ganz in Ordnung; die Amtsgeschäfte in Sigmaringen haben ihm
zugesetzt.[3]
Ich glaube aber dass ihm die Abwechslung, die wir ihm bringen; ganz
gut thut.
Fidelias[4]
Dach kommt nun endlich in Ordnung, sodass ihr Schützengra-
ben aufhört. Borns wollen nun von mir noch, ich solle ihn nach Amerika empfeh-
len, damit er sich mit meiner Theorie das Geld für ein Haus in Göttingen
verdient.[5]
Das kommt selbst mir etwas ausgeschämt vor. Bleib bis zum 20. in
Hechingen, um Dich gründlich zu
erholen.[6]
Sei gegrüsst & geküsst von Deinem
Albert.
AKS. [143 105]. The postcard is addressed “Frau Elsa Einstein Hotel Linde - Post Hechingen” and
postmarked “Veringenstadt 10.10 20.”
[1]Einstein had arrived in Benzingen two days earlier to vacation there with his sons (see Doc. 164).
[2]The oratorio “The Creation” by Joseph Haydn.
[3]Camillus Brandhuber.
[4]Fidelia Brandhuber.
[5]For their letter, see Doc. 161.
[6]Elsa had recently experienced some hemorrhage due to a bladder infection (see Doc. 165).
171. From Moritz Schlick
Rostock, Orléans-Str. 23 9. 10. 1920
Lieber hochverehrter Herr Professor,
in diesen Tagen habe ich mit dem größten Genuß das Büchlein von Reichenbach
über Relativitätstheorie und Erkenntnis a
priori[1]
gelesen. Die Arbeit scheint mir
wirklich ein ganz hervorragender Beitrag zur Axiomatik der Theorie und der phy-
sikalischen Erkenntnis überhaupt zu sein. Sie haben sich gewiß auch sehr über die
logische Sauberkeit gefreut. In einigen Punkten möchte ich freilich Reichenbach
doch nicht ganz recht geben; ich hoffe mich brieflich mit ihm darüber zu einigen,
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