D O C U M E N T 1 9 2 N O V E M B E R 1 9 2 0 4 8 1
[4]The underscoring of this word is offset on the right side by two exclamation marks.
[5]At this point in the original text, Ehrenfest draws an arrow that points to the text “Specialrath
von Herrn De Ridder!” that is written below the current line on the right side of the page.
[6]At this point in the original text, Ehrenfest draws an arrow that points to the text “= Reingewinn
von 20 000 Dollar” that is written above the current paragraph on the right side of the page.
[7]On Einstein’s difficulties in fulfilling his financial obligations toward Mileva Einstein-Maric; and
his sons, see Doc. 34, notes 4 and 5. In Doc. 139, Einstein asked Ehrenfest to transfer funds he was
was expecting to receive in the Netherlands to Einstein-Maric;, because she was out of money.
[8]Perhaps a reference to visits to Leyden by the economist Franz Oppenheimer and the philoso-
pher Ernst Troeltsch, who, according to Ehrenfest, had both made an unfavorable impression (see
Paul Ehrenfest to Einstein, 8 February 1920 [Vol. 9, Doc. 303]).
[9]Made illegible by Ehrenfest.
[10]Gijsbert W. van Aardenne.
[11]Maarn was the seat of the country estate of the Van Aardenne family.
192. From Edgar Meyer
Zürich 1, Rämistr. 69 den 7. November 1920
Lieber Herr Einstein!
Wie Sie wissen, ist die Professur für theoretische Physik bei uns immer noch
nicht besetzt. Sie selbst haben vor einem Jahr abgelehnt und waren so freundlich,
vor einiger Zeit uns Ihren Rat für die Besetzung zu
geben.[1]
Heute nun komme ich
in dieser Angelegenheit wieder mit einer Bitte, und zwar einer grossen Bitte zu Ih-
nen. Ich möchte keinen Rat wieder, sondern ich möchte, oder besser wir möchten
noch einmal versuchen, Sie selber zu bekommen. Lieber Herr Einstein, ich weiss
ja noch alles, was Sie mir damals gesagt haben, aber hat sich durch die Geistesver-
wirrung der Zeit nicht vielleicht die Situation so gestaltet, wie Sie sie mir damals
als Voraussetzung für Ihr Kommen nach Zürich schilderten? Ich habe von einer
Äusserung von Ihnen gehört, Sie würden von Berlin fortgehen
wollen[2]
—und da
müssen Sie mir verzeihen, wenn ich wieder mit meiner alten Bitte komme. Und
was können wir Ihnen hier bieten? Natürlich einen Planck u. einen Warburg nicht,
aber es ist doch Debye da und vor allem unser
Weyl![3]
Und dann noch eins, was
mir nach meinem Nauheimer Aufenthalt so recht klar und schätzenswert wurde:
wir haben hier eine von Jedem verstandene
Demokratie![4]
Ich brauche Ihnen nicht
von Weyl, von Debye, von mir auch nicht von allen anderen Kollegen zu sagen, wie
sehr wir uns alle freuen würden, wenn Sie unserem innigsten Wunsche entsprechen
wollten. Und Sie können auch versichert sein, dass die materielle Seite und alles
andere, was Sie wünschen sollten, ganz so wird, wie Sie es wollen. Mir fehlen
wirklich die Worte, um das beglückende Gefühl auszudrücken, das ich bei der Idee
Ihres Hierseins empfinde.— Lieber Herr Einstein, ich wage nur deshalb mit meiner
Bitte Ihnen zu nahen, weil Sie mich damals dazu autorisierten. Sie sagten damals:
„Wenn je die Verhältnisse so werden, dass …“. Und es sind doch die Verhältnisse
in Berlin weniger schön geworden!
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