DOCUMENT 5 SUMMER 1895 9 müssen sich so die elastischen Deformationen samt ihrer Entstehungsursache ergeben, wenn es nur gelingt, genügend genaue Instrumente zur Messung der Wellenlänge zu bauen. Der interessanteste, aber auch subtilste Fall wäre die direkte experimentelle Untersuchung des magnetischen Feldes, welches um einen elektrischen Strom herum entsteht denn die Erforschung des elastischen Zustandes des Äthers in diesem Falle erlaubten uns, einen Blick zu werfen in das geheimnisvolle Wesen des elektrischen Stromes. Die Analogie erlaubt uns aber auch sichere Schlüsse über den Ätherzustand im magnetischen Felde, das den elektrischen Strom umgibt, wenn nur die vorher angeführten Untersuchungen zu einem Ziele führen. Die quantitativen Forschungen über die absoluten Größen der Dichte und elastischen Kraft des Äthers können, wie ich glaube, erst beginnen, wenn qualitative Resultate existieren, die mit sicheren Vorstellungen verbunden sind nur eins glaube ich noch sagen zu müßen. Sollte sich die Wellenlänge nicht proportional erweisen A + k, wobei A die elastischen Atherkräfte a priori, also für uns eine empirisch zu findende Konstante, k die (variable) Stärke des magnetischen Feldes bedeutet, die natürlich den erzeugten in Betracht kommenden elastischen Kräften proportional ist, so wäre der Grund hiefür in der durch die elastische Deformation erzeugten Veränderung der Dichte des bewegten Äthers zu suchen. Vor allem aber muß sich zeigen lassen, daß es für den elektrischen Strom zur Bildung des magnetischen Feldes einen passiven Widerstand gibt, der proportional ist der Länge der Strombahn und unabhängig vom Querschnitt und Material des Leiters.[7] [7] Self-induction was first described in Henry 1832. 6. To Caesar Koch [Pavia, Summer 1895][1] Mein lieber Onkel! Es freut mich wirklich sehr, daß Du Dich für mein bischen Thun und Treiben noch interessierst, trotzdem wir uns so lange nicht sehen durften und ich ein so gräßlich fauler Briefschreiber bin. Und doch zögerte ich immer, Dir dieses Schreiben hier zu schicken.[2] Denn es behandelt ein ein sehr speziales Thema, und ist außerdem, wie es sich für so einen jungen Kerl wie
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