V O L U M E 8 , D O C U M E N T 3 6 7 b 1 1 3
bald alles vorbei
ist.[2]
Was müssen Sie für Scheusale zu Kollegen haben, wenn
man immer daran ist, Sie zu plagen! Da sind meine Physiker doch bessere Leute;
die haben im Allgemeinen freundliche Gesinnung gegen einander. Kommt dies da-
von, dass die Physik keine erheblichen Gelegenheiten zum Geldmachen mit sich
bringt? Fast scheint es
so.[3]
Gegen ein Gespräch mit meiner Frau habe ich nichts, wenn jemand dabei ist, ob-
wohl ich nicht begreife für was dies gut sein
soll.[4]
Wenn ich nämlich einmal hin-
gehe, so bringt dies mit sich, dass erwartet wird, dass ich das nächste mal wieder
gehe. Daraus entspringen dann stets wachsende diplomatische Schwierigkeiten.
Dabei kommt als erschwerend hinzu, dass ich meinem Gegner …. nicht gewachsen
bin. Jedenfalls sollte also vorher abgemacht werden, dass es sich um einen einma-
ligen Akt handelt, der keine Konsequenzen nach sich ziehen soll im obigen Sinne.
Für die Nobelgesellschaft bin ich nicht, da ich aufrichtig fürchte, dass diesel-
be—beschissen sein könnte. Solange ich etwas in Berlin habe, werde ich es zu je-
dem auch noch so ungünstigen Kurs einwechseln. Erst wenn dies unmöglich ge-
worden ist aus irgend einem Grunde, oder das Geld einfach nicht mehr da ist, muss
eine radikale Aenderung eintreten, darüber brauchen wir uns aber den Kopf noch
nicht zu zerbrechen. Das Vorausdenken in solchen Dingen betreibe ich nicht.
Kommt Zeit, kommt Rat. Wenn ich in dieser Beziehung einen Wunsch habe, so ist
es nur der, dass wir Tete für den Rest des in Aussicht genommenen Jahres bei Frau
Stahel unterbringen. Ich war dort und habe einen sehr günstigen Eindruck von der
Frau und Ihrer kleinen, nur wenige Kinder fassenden Anstalt mitgebracht. Preis
jetzt fr., von Herbst ab 7
fr.[5]
Vielleicht können Sie auch noch eine Erkundi-
gung über die Frau einziehen. Es müsste zeitig geschehen, weil sie gerade keinen
Platz hat und Voranmeldung deshalb nötig ist.
Der Aufenthalt hier ist ausgezeichnet. Solche Ruhe möchte ich Ihnen auch wün-
schen. Albert ist gestern Abend von hier abgereist, weil seine Mutter es so
wollte.[6]
Er war vergnügt. Geistig ist er gut entwickelt, aber etwas rauh im Emp-
finden, besonders auch im Verhalten gegen mich; dies liegt eben in den Verhältnis-
sen begründet.
Nun gute Besserung und vergnügte
Ferien![7]
Schreiben Sie mir bitte Ihre Feri-
enadresse. Herzliche Grüsse von Ihrem
Einstein
Rätsel: Wie kommt es, dass ich auf zwei Blätter geschrieben habe? Anhaltspunkt:
Die Blätter sind von einem Block.
ALS (SzZ, Nachl. H. Zangger, box 1c). [86 512].
[1]Dated by Hans Albert Einstein’s leaving the day before (see Einstein to Michele and Anna
Besso-Winteler, 1 August 1917 [Vol. 8, Doc. 367]).
[2]Zangger’s headaches may have been related to his convalescence from a recent operation (see
Einstein to Heinrich Zangger, 29 July 1917 [Vol. 8, Doc. 365]), possibly the excision of the periostitis
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