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würde und wir doch hauptsächlich darauf sehen müssen, dass vorläufig ich wenig-
stens möglichst bald auf eigenen Füßen
stehe.[4]
Das ist ja der einzige Ausblick,
dass sich unsere Verhältnisse je bessern können.
Darum bitten wir Dich es uns zu ermöglichen dass ich wenigstens die Maturität
ohne Stöhrung mache. Ich habe doch wirklich herzlich wenig von Dir, und so
kannst Du mir doch das
tun.[5]
Mama meint auch, dass, wie sie gesehen hat die Ernährung in Deutschland halt
doch nicht so gut ist, besonders für fremde, die die Bezugsquellen nicht kennen.
und dass das nur den Erfolg haben wird, dass Teddy’s und ihre schwererrungene
Gesundheit dabei zum Teufel
gehen.[6]
Das alles musst Du Dir selber sagen, wenn Du es näher überlegst und desshalb
solltest Du es auch nicht immer wieder zu schreiben, besonders weil der Hauptef-
fect doch nur eine Aufregung für die Mama ist, verbunden mit schlaflosen Nächten
etc. Du hast uns ja und auch Zürchrs geschrieben, dass Du uns für das nächste Jahr
schicken
könnest.[7]
Warum schreibst Du jetzt schon wieder anders.
Meine Jagd nach Patenten hat keinen großen Erfolg, weil so eine Einzelheit
noch nicht patentiert ist und ich aus nichts ersehen kann, wie die jetzigen Orgeln
gebaut sind, denn wenn es jetzt schon eine Firma so fabriziert, so kann man es doch
nicht patentieren, oder?
Im übrigen geht es uns recht gut, Dir hoffentlich auch. Jetzt kommt ja bald Weih-
nachten und Ferien.
Viele Grüße vom
Adn.
N. B. Ich hoffe dass Du mir diesen Brief nicht wieder übel nimmst. Es ist in keiner
Weise böse gemeint und weil ich noch nicht die Gewohnheit, solche Briefe zu
schreiben, habe, so wirst Du wohl begreifen wenn manchmal nicht das heraus
kommt was ich will.
ALS. [144 023].
[1]Most likely the alimony payment of 2,000 francs Einstein’s Zurich family had been waiting for
since at least May (see Doc. 34). On Einstein’s financial difficulties in meeting the quarterly alimony
requirements under his divorce agreement with Einstein-Maric, see Doc. 34, notes 4 and 5.
[2]On Einstein’s previous plans to move his Zurich family to southern Germany and the apparent
postponement of such plans, see Vol. 9, Doc. 148a, in the present volume; Einstein to Mileva Einstein-
Maric, 5 December 1919 (Vol. 9, Doc. 190); Einstein to Michele Besso, 6 January 1920 (Vol. 9,
Doc. 245); and Einstein to Emil Zürcher Jr., 6 January 1920 (Vol. 9, Doc. 248).
[3]Emil Zürcher Jr. and his wife Johanna Zürcher-Siebel.
[4]Hans Albert was attending the fifth year of the Realgymnasium of the Kantonsschule in Zurich.
[5]For an earlier similar complaint, see Vol. 8, Doc. 442a, in the present volume.
[6]On the dire conditions in Germany and their effect on nutrition, see Einstein to Hans Albert Ein-
stein, 5 April 1920 (Vol. 9, Doc. 369). For details of the past illnesses of Einstein-Maric and Eduard
Einstein, see Vol. 8, Docs. 330a, 332a, and 659b, in the present volume.
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