DOC.
38 THEORY OF
SPECIFIC
HEAT 379
180
9.
Die Plancksche Theorie
der
Strahlung
und
die
Theorie
der spezifischen
Wärme;
von
A.
Einstein.
In
zwei
früheren
Arbeiten1)
habe ich
gezeigt,
daß die
Interpretation
des
Energieverteilungsgesetzes
der
schwarzen
Strahlung
im
Sinne der
Boltzmannschen
Theorie des zweiten
Hauptsatzes uns zu
einer
neuen Auffassung
der
Phänomene
der
Lichtemission und
Lichtabsorption
fuhrt,
die
zwar
noch
keineswegs
den
Charakter
einer
vollständigen
Theorie
besitzt,
die
aber
insofern bemerkenswert ist, als sie
das
Verständnis
einer Reihe
von
Gesetzmäßigkeiten
erleichtert.
In der
vor-
liegenden
Arbeit soll
nun
dargetan
werden,
daß die Theorie
der
Strahlung
-
und
zwar
speziell
die
Plancksche
Theorie
-
zu
einer
Modifikation
der
molekular-kinetischen Theorie der
Wärme fuhrt,
durch
welche
einige Schwierigkeiten beseitigt
werden,
die bisher der
Durchfuhrung
jener
Theorie im
Wege
standen. Auch wird sich ein
gewisser Zusammenhang
zwischen
dem thermischen und
optischen
Verhalten fester
Korper
er-
geben.
[2]
Wir
wollen zuerst
eine
Herleitung
der
mittleren
Energie
des
Planckschen
Resonators
geben,
die dessen
Beziehung zur
Molekularmechanik
klar
erkennen
läßt.
Wir benutzen hierzu
einige
Resultate
der
allgemeinen
molekularen Theorie der
Wärme.1)
Es sei der
Zustand eines
[3]
Systems
im Sinne der molekularen
Theorie volikommen
be-
stimmt durch die
(sehr
vielen)
Variabein
P1,
P2
...
Pn.
Der
Verlauf der molekularen
Prozesse
geschehe
nach den
Gleichungen
-jf
=
(r
-12

•«)
und
es
gelte
für alle Werte
der
Pv
die
Beziehung
öP
(1)
2^=0.
[4]
1)
A.
Einstein,
Ann.
d.
Phys.
17.
p.
132. 1905
u.
20.
p. 199. 1905.
[1]
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