DOC. 47 THE
RELATIVITY PRINCIPLE
435
Einstein,
Relativitätsprinzip
u.
die
aus
demselben
gezog.
Folgerungen. 413
hoc eingeführte
Annahme erschien aber
doch
nur
als ein
künstliches
Mittel, um
die
Theorie
zu
retten; der Versuch
von
Michelson
und
Morley
hatte
eben
gezeigt,
daß
Erscheinungen
auch da
dem
Relativitäts-
prinzip entsprechen, wo
dies nach der Lorentzschen
Theorie nicht
einzusehen
war.
Es hatte daher
den
Anschein,
als
ob
die
Lorentzsche
Theorie wieder verlassen und durch eine
Theorie ersetzt werden
müsse,
deren
Grundlagen
dem
Relativitätsprinzip entsprechen,
denn eine solche
Theorie ließe das
negative Ergebnis
des Versuches
von
Michelson
und Morley ohne weiteres voraussehen.
[5]
Es
zeigte
sich aber
überraschenderweise,
daß
es nur
nötig war,
den
Begriff
der Zeit
genügend
scharf
zu fassen, um
über die soeben
dargelegte Schwierigkeit hinweg
zu
kommen. Es bedurfte
nur
der
Erkenntnis,
daß
man
eine
von
H. A.
Lorentz
eingeführte
Hilfsgröße,
welche
er
"Ortszeit" nannte,
als
"Zeit"
schlechthin definieren kann.
[6]
Hält
man an
der
angedeuteten
Definition der Zeit
fest, so entsprechen
die
Grundgleichungen
der
Lorentzschen
Theorie
dem
Relativitäts-
prinzip,
wenn man nur
die
obigen Transformationsgleichungen
durch
solche
ersetzt,
welche
dem
neuen Zeitbegriff entsprechen.
Die
Hypo-
these
von
H. A.
Lorentz
und
Fitzgerald
erscheint dann als eine
zwingende Konsequenz
der Theorie. Nur die
Vorstellung
eines Licht-
äthers als des
Trägers
der elektrischen und
magnetischen
Kräfte
paßt
nicht in die hier
dargelegte
Theorie
hinein; elektromagnetische
Felder
erscheinen nämlich hier nicht als Zustände
irgendeiner Materie,
sondern als
selbständig
existierende
Dinge,
die der
ponderabeln
Materie
gleichartig
sind und mit
ihr
das Merkmal der
Trägheit
gemeinsam
haben.
[7]
Im
folgenden
ist
nun
der Versuch
gemacht,
die Arbeiten
zu
einem Ganzen
zusammenzufassen,
welche bisher
aus
der
Vereinigung
von
H.
A.
Lorentzscher
Theorie
und
Relativitätsprinzip hervorge-
gangen
sind.
In
den
ersten beiden Teilen der Arbeit sind die kinematischen
Grundlagen
sowie deren
Anwendung
auf die
Grundgleichungen
der
Maxwell-Lorentzschen
Theorie
behandelt;
dabei hielt ich mich
an
Arbeiten1)
von
H. A.
Lorentz
(Versl.
Kon. Akad.
v.
Wet.,
Amsterdam
1904)
und
A.
Einstein
(Ann.
d. Phys. 16,
1905). [9]
In
dem ersten
Abschnitt,
in
dem
ausschließlich die kinematischen
Grundlagen
der Theorie
angewendet
worden
sind,
habe ich auch
einige
optische
Probleme
(Dopplersches
Prinzip, Aberration,
Mitführung
des
1)
Es
kommen
auch noch die
einschlägigen
Arbeiten
von
E.
Cohn
in
Betracht,
von
welchen
ich aber hier keinen Gebrauch
gemacht
habe.
[8]
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