DOC. 60 CONSTITUTION OF RADIATION 575
1909.]
A.
Einstein.
493
durch welche Herr
Planck
seine
Strahlungsformel begründet
hat.
Da ich diese Theorie wohl
nicht
als
allgemein
bekannt
voraus-
setzen
darf,
will ich das
Notwendigste
über dieselbe kurz
an-
geben.
P.822[/von
der]
Im Innern eines Hohlraumes
von
der
Temperatur
T
befindet
sich
Strahlung
von
bestimmter,
von
der
Natur
des
Körpers
unab-
hängiger
Zusammensetzung.
Pro
Volumeneinheit
ist
in dem Hohl-
raum
die
Strahlungsmenge Qdv
vorhanden,
deren
Frequenz
zwischen
v
und
v
+
dv
liegt.
Das Problem besteht
darin,
daß
q
in Funk-
tion
von
v
und
T
gesucht
wird.
Befindet sich in dem Hohlraum
ein elektrischer Resonator
von
der
Eigenfrequenz
v0
und
geringer
Dämpfung,
so
erlaubt
die
elektromagnetische
Theorie der
Strahlung,
das zeitliche Mittel der
Energie (E)
des Resonators in Funktion
von p(v0)
zu
berechnen. Das Problem ist dadurch auf
dasjenige
reduziert,
E
in Funktion der
Temperatur
zu
ermitteln. Das letztere
Problem
läßt
sich aber wieder
auf das
folgende
reduzieren.
Es
seien in dem Hohlraum sehr
viele (N)
Resonatoren
von
der Fre-
quenz
v0
vorhanden. Wie
hängt
die
Entropie
dieses Resonatoren-
systems
von
dessen
Energie
ab?
Um
diese
Frage
zu
lösen,
wendet
Herr Planck
die
allgemeine
Beziehung
zwischen
Entropie
und Zustandswahrscheinlichkeit
an,
wie sie
von
Boltzmann
aus
seinen
gastheoretischen Untersuchungen
gefolgert
worden ist. Es ist
allgemein
Entropie
=
k.log
W,
wobei k
eine universelle Konstante und
W
die
Wahrschein-
lichkeit
des
ins
Auge
gefaßten
Zustandes bedeutet.
Diese
Wahr-
scheinlichkeit wird
gemessen
durch die
"Anzahl
der
Komplexio-
nen",
eine
Zahl,
die
angibt,
auf
wieviele
verschiedene Weisen
der ins
Auge
gefaßte
Zustand
sich
realisieren
läßt. Im Falle der
obigen Fragestellung
ist der Zustand
des
Resonatorensystems durch
die
Gesamtenergie
desselben
definiert,
so
daß die
zu
lösende
Frage
lautet:
Auf
wieviele
verschiedene Arten kann die
ge-
gebene Gesamtenergie
unter
die
N
Resonatoren verteilt werden?
Um
dies
zu
finden,
teilt Herr Planck
die
gesamte Energie
in
gleiche
Teilchen
von
bestimmter Größe
e.
Eine
Komplexion
wird
dadurch
bestimmt,
daß
angegeben
wird, wieviele
Teilchen
£
auf
jeden
Resonator entfallen.
Die
Anzahl solcher
Komplexionen,
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