DOC.
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THE THEORY OF
RELATIVITY
425
Die Relativitäts-Theorie.1)
[1]
Von
A.
Einstein
in
Prag.
Der eine
Grundpfeiler,
auf
dem die als
"Relativitätstheorie"
be-
zeichnete
Theorie ruht,
ist
das
sog.
Relativitätsprinzip.
Ich will
zuerst
deutlich
zu
machen
suchen,
was man
unter dem
Relativitäts-
prinzip
versteht.
Wir
denken
uns
zwei
Physiker.
Diese beiden
Physiker
sind mit allen
erdenklichen
physikalischen Apparaten
aus-
gestattet,
jeder
von
ihnen
hat
ein Laboratorium. Das Labora-
torium
des einen
Physikers
denken wir
uns
angeordnet
irgendwo
auf
dem
offenen Felde,
das des zweiten in einem
Eisenbahnwagen,
der mit
konstanter
Geschwindigkeit
in einer
bestimmten
Richtung
dahinfährt. Das
Relativitätsprinzip sagt folgendes
aus:
Wenn
diese
beiden
Physiker,
indem sie alle ihre
Apparate
anwenden,
sämtliche
Naturgesetze
studieren,
der eine in seinem ruhenden Laboratorium
und der andere in seinem
in
der Eisenbahn
angeordneten,
so
werden
sie,
vorausgesetzt,
dass die
Eisenbahn nicht
rüttelt
und
gleichmässig
fährt,
genau
die
gleichen
Naturgesetze
herausfinden. Etwas ab-
strakter
können wir
sagen:
die Naturgesetze
sind nach
dem Rela-
tivitätsprinzip
unabhängig
von
der
Translationsbewegung
des
Bezugs-
systems.
Betrachten
wir einmal die
Rolle,
welche dieses
Relativitätsprinzip
in
der klassischen Mechanik
spielt.
Die klassische Mechanik
ruht
in
erster Linie
auf dem
Galileischen
Prinzip,
wonach
ein
Körper,
welcher
der Einwirkung
der
andern
Körper
nicht
unterliegt,
sich in
grad-
liniger,
gleichförmiger Bewegung
befindet. Wenn dieser Satz
gilt
in
bezug
auf
das eine der vorhin
genannten Laboratorien,
so
gilt
er
auch
für
das zweite.
Wir
können das
unmittelbar
aus
der
An–
1)
Vortrag gehalten in
der
Sitzung
der
Zürch. Naturforschenden Gesellschaft
am
16.
Januar
1911.
Vierteljahrsschrift
d. Naturf. Ges. Zürich. Jahrg. 56.
1911.
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