448 DOC.
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DISCUSSION
OF DOC. 17
Sitzung vom
30.
Januar
1911. IX
Prof.
Meissner:
Sie
haben selbst
gegrübelt und haben den
schönen
Zeitbegriff
entdeckt. Sie haben
gefunden,
dass
er
nicht
unabhängig
ist.
Das
muss
für andere
Begriffe
ebenfalls
untersucht
werden.
Sie
haben
gezeigt,
dass die Masse
abhängig
ist
vom
Energieinhalt
und haben den
Begriff
Masse näher
präzisiert.
Sie
haben keine
physikalischen
Unter-
suchungen
im
Laboratorium
angestellt,
sondern
gegrübelt.
Prof.
Einstein:
Die Erfahrungen, die wir
machten,
hatten für
uns-
eine
Zwangslage
geschaffen.
Prof. Meissner:
Denken
Sie
nur an
die
nicht-euklidische
Geometrie.
Man hat
geglaubt,
dass
man
wisse,
was
ein Winkel
sei,
man
hat
es
aber
nicht
gewusst.
Dr.
Lämmel:
Es
fragt
sich bei diesen
Spekulationen, ob
es
sich
um
mathematische
oder
physikalische Überlegungen
handelt.
Rein
mathematische
Überlegungen
können
nie etwas anderes
bringen
als
Prämissen,
physi-
kalische
Überlegungen
können auf
neue
Wege
führen. Daher
begreife
ich
die Äusserungen, die
Herr
Prof.
Einstein
vorhin
gemacht
hat.
Protokoll der
Sitzung
vom
30.
Januar
1911.
Vorsitzender:
Prof. Dr.
C.
Schröter.
Das Protokoll der letzten
Sitzung
wird
genehmigt.
Im
Anschluss daran dankt
der
Vorsitzende noch
ganz
besonders
Herrn
Prof.
Einstein,
der die mühevolle Arbeit der
Durchsicht des
Stenogrammes
der letzten
Sitzung
auf
sich
genommen,
und sich bereit
erklärt
hat, seinen
Vortrag
zur
Publikation als
Abhandlung
in
der
Vierteljahrsschrift
uns zu
über-
lassen. Ausserdem
ist
Herr
Prof. Einstein
bereit,
an
einem
später
zu ver-
anstaltenden Diskussionsabend
über das
Relativitätsprinzip
auf
an
ihn
gestellte
Fragen
zu
antworten (siehe oben!).
Auch
der vielbewährten Druckerei
Zürcher
&
Furrer,
welche das
um-
fangreiche
Protokoll
in
kürzester Frist
druckte,
wird besonderer Dank
aus-
gesprochen.
Die
das letzte
Mal
Angemeldeten
werden
einstimmig aufgenommen.
Es sind
folgende Neuanmeldungen eingegangen:
Herr
Ingenieur
E.
Huber-Stockar
hält einen
Vortrag
über
"Die
Grenzen
des Maschinenbaues".
Unter solchen
hat
man
die Hindernisse
zu
verstehen,
welche sich der Ver-
breitung,
der
Verwendung,
der
Anpassung an gesteigerte Bedürfnisse,
der fort-
gesetzten Vergrösserung, Verstärkung
oder
anderweitigen Entwicklung
einzelner
oder aller Maschinenarten
entgegenstellen.
Die Maschinen sind durchaus
vorwiegend
Hilfsmittel der
Güterproduktion
und
Güterverteilung.
Diese beiden Gebiete menschlicher
Tätigkeit
sind
als Ge-
schäftswirtschaftsbetriebe
organisiert.
Der Wettbewerb auf diesem Gebiete und
die spekulative Vorsorge
für
die
Zukunft führen
dazu,
dass der Wert der Maschine
in erster
Linie
ein
Gebrauchswert
ist,
der nach ihrer Wirtschaftlichkeit als
einzelne Maschine oder als Teil einer
zusammengesetzten Produktionsanlage
beurteilt wird.
Die Entwicklung
einer
Maschinenart bleibt immer
dann
stehen,
wenn
ein
wirtschaftlicher
Fortschritt
mit ihr nicht mehr
möglich scheint,
d.
h.
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