DOC. 26
THE PROBLEM
OF
SPECIFIC HEATS
529
338
Abh.
Bunsenges.
Bd. III
Nr.
7
(1913).
einen
Ausdruck
von
der Gestalt
(4a)
zu
bilden und diese
Ausdrücke
zu
addieren.
Verbindungen zeigen gewohnlich
ultrarote
Eigen-
frequenzen,
die
als
optische Absorptionsstreifen
im
Ultrarot und
als
zugehörige
Gebiete
metallischer
Reflexion in
Erscheinung
treten.
Diese ultraroten
Eigenfrequenzen
entsprechen,
wie
Drude
nach-
gewiesen
hat,
Schwingungen geladener ponderabeln
Atome.
Es
[18]
sind dies
also
Schwingungen
der nämlichen Gebilde und unter
dem
Einfluß der nämlichen
Kräfte,
wie
wir
sie
soeben studiert haben.
Nur besteht der
Unterschied,
daß die
Kräfte,
welche
bei
Bestrahlung
die Atome
in
Bewegung
setzen, im
Gegensatze
zu
den die
thermische
Wechselwirkung
vermittelnden
Kräften,
eine
gewisse
räumliche
Ordnung aufweisen,
so
daß die
Schwingungsphasen
benachbarter
gleich
geladener
Atome nicht
voneinander
unabhängig
sein
werden.
Es kann deshalb nicht ohne weiteres
behauptet
werden,
daß die
optischen Eigenfrequenzen
mit den thermischen identisch
sind;
aber
sie werden
jedenfalls von
letzteren
nicht allzusehr abweichen.
Auch diese
Konsequenz
der Theorie
bestätigt
sich.
Es läßt
sich
nämlich nach Nernst die Molekularwärme
von
KCl und
NaCl
befriedigend
darstellen
unter
Zugrundelegung
der
Annahme,
daß
in
jedem
dieser Stoffe das Metallatom und das
Halogenatom
die
näm-
liche
Eigenfrequenz
besitzen;
die
Vergleichung
der
aus
der
spezi-
fischen Wärme berechneten
Eigenfrequenz
mit
dem
Schwerpunkt
der ultraroten
Absorption
zeigt,
wie
die der Nernstschen Abhand-
lung
entnommenen
Zahlen
zeigen,
[19]
ßv ßv
aus spezifischer
Wärme
aus
Reststrahlen
218
203
und
232
287 309
und
265
daß die
zu
erwartende
Uebereinstimmung
in sehr vollkommener
Weise wirklich besteht.
Die
theoretische und
experimentelle
Weiter-
entwicklung
dieser
Beziehung
zwischen dem
thermischen und
dem
optischen
Verhalten der Isolatoren wird
wohl
noch sehr interessante
Ergebnisse
liefern. Insbesondere ist
zu
hoffen,
daß wir über das
Wesen der
Absorption
der
Strahlung
etwas
erfahren
werden,
da
auf dem
Gebiete der ultraroten
Schwingungen
nicht
nur
die
optische,
sondern
auch
die
thermische Seite
des
Phänomens dem Verständnis
nahegerückt
erscheint. Insbesondere
wäre
die Kenntnis der Tem-
peraturabhängigkeit
des
Absorptionsvermögens
von
großem
Interesse.
[21]
Die
in
vorstehendem
angedeuteten
wichtigen
Fortschritte dürfen
uns
aber
durchaus nicht darüber
hinwegtäuschen,
daß wir
nun
bezüglich
der
Gesetze
der
periodischen Atombewegung, überhaupt
bezüglich
der mechanischen Gesetze für den
Fall,
daß verhältnis-
mäßig
kleine
Geschwindigkeiten
neben
großen
zeitlichen
Ableitungen
der
Geschwindigkeiten auftreten,
vollkommen
im
Dunkeln sind.
Dies
zeigt
sich
deutlich,
wenn
wir den
Weg,
der
uns
zur
Temperatur-
abhängigkeit
der mittleren
Energie
sinusähnlich
schwingender
Gebilde
[20]
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