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DOC.
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THE PROBLEM OF SPECIFIC HEATS
Conseil
Solvay,
Bericht Einstein. 349
unseren
Vorstellungen
nicht
ein, warum
Strahlung
höherer
Frequenz
Elementarprozesse
von
größerer
Energie
zu
erzeugen vermag
als
solche
niedrigerer Frequenz. Kurz,
wir
begreifen
weder die
spezi-
fische
Wirksamkeit der
Frequenz,
noch den
Mangel
an
spezifischer
Wirksamkeit der Intensität.
Es ist ferner schon
oft erörtert worden,
daß
es
nach
unseren
theoretischen
Vorstellungen
unbegreiflich ist,
daß
Licht,
und noch mehr
Röntgen-
und
y-Strahlen,
so
gering
ihre Intensität auch sein
mag,
Elektronen
mit
solcher
Heftigkeit
zu
beschleunigen vermögen,
daß
sie
mit den wohlbekannten hohen
Ge-
schwindigkeiten
aus
den
Körpern
herausfliegen. Speziell
beim licht-
elektrischen Effekt ist die
Größenordnung
der kinetischen
Energie
der heraustretenden Elektronen
gleich
der
des Produktes hv der
wirksamen
Strahlung,
und
es
erweist
sich
sogar,
daß
in
den
Ge-
bieten,
wo
Resonanzwirkung
nicht
auftritt,
diese kinetische
Energie
[37]
ungefähr
wie hv
und
v
wächst. Wir
können
uns
nach diesen
Er-
fahrungen
nicht leicht der
Auffassung
verschließen
(besonders
wenn
wir
an
die
großen Schwankungen
der
Leitfähigkeit
von
mit
y-Strahlen
bestrahlter Luft
denken),
daß
bei
Absorption
von
Strahlung
die
[38] Energie
in
großen
Quanten
auftritt und daß auch die
Bildung
der
sekundären
Energie keineswegs
zeitlich
und räumlich
einigermaßen
[39] gleichmäßig erfolgt. Jene Unstetigkeiten,
die
uns an
Plancks
Theorie
so
sehr
abstoßen,
scheinen in der Natur wirklich vorhanden
zu
sein.
Die
Schwierigkeiten,
welche
einer
befriedigenden
Theorie
dieser fundamentalen
Vorgänge
entgegenstehen,
erscheinen zurzeit
unüberwindlich. Woher nimmt ein Elektron
in einem
von
Röntgen-
strahlen
getroffenen
Metallstück die
große
kinetische
Energie,
welche
wir
bei
den sekundären Kathodenstrahlen beobachten? Das
ganze
Metall
wird
wohl
von
dem
Felde der
Röntgenstrahlen getroffen;
warum
erlangt
nur
ein kleiner Teil der Elektronen
jene
Kathoden-
strahlgeschwindigkeiten;
wie
kommt
es,
daß
nur an
verhältnismäßig
ungeheuer
wenig
Stellen absorbierte
Energie zutage
tritt? Wodurch
sind
jene
Stellen
vor
den anderen
ausgezeichnet?
Diese und
viele
[40]
andere
Fragen
stellt
man
vergeblich.
Eine interessante
Frage
ist
die,
ob
auch
vom
Standpunkte
der
absorbierten
Strahlung
aus
betrachtet
die
Absorption unregelmäßigen
Ereignischarakter
besitzt. Es kommt dies
auf
die
Frage
hinaus, ob
zwei
kohärente Strahlenbündel vollkommen
kohärent
bleiben,
wenn
jedes
derselben
durch
Absorption
auf
den
gleichen
Bruchteil seines
Wertes
geschwächt
wird.
Jeder vermutet
wohl,
daß
die
Kohärenz
vollkommen erhalten
bleibe;
aber
es
wäre doch
gut, wenn
man
dies
[41] genau
wüßte.
Eine andere
Frage,
deren
experimentelle
Beantwortung
gewiß
erwünscht
wäre,
ist
folgende:
Wir nehmen wohl
allgemein
an,
daß
die hohen
Geschwindigkeiten,
welche die
Elektronen
zeigen,
die
aus
mit ultraviolettem Licht oder mit
Röntgenstrahlen
bestrählten
Körpern
austreten,
durch einem
einzigen
elementaren
Akt zustandekommen.
Aber wir haben dafür
eigentlich
keinen
Beweis. Es wäre
a
priori
denk-
bar,
daß
die
Elektronen
jene
hohen
Geschwindigkeiten
nach und nach
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