DOC.
1
MANUSCRIPT ON
SPECIAL RELATIVITY
35
Wäre
durch
Intensität,
Farbe
und
Polarisationszustand noch nicht
definiert;
man
müsste
noch
das
Bestimmungsstück
der
Geschwindigkeit hinzufügen,
das
aber
bei
allen Effekten
erster Ordnung (die
der
ersten
Potenz der
Ge-
schwindigkeit der Lichtquelle proportional
wären) sich
nicht
geltend
machen
dürfte.
Denn das Licht,
welches
von
relativ
zur
Erde
bewegten
Sternen
kommt,
hat-soweit
unsere
Erfahrungen
reichen-dieselben
Eigenschaften
wie das
Licht irdischer
Lichtquellen.
Um dem
gerecht
zu
werden wird
man
bei
Verfolgung
dieses
Standpunktes
zu
den
sonderbarsten
Annahmen
ge-
zwungen,
z.
B.
zu
der
folgenden:
Fallt Licht
von
der
Geschwindigkeit
c
+
v
senkrecht auf einen
Spiegel,
so
hat
das reflektierte
Licht
die
Geschwindigkeit
c
-
v.
Diese
Komplikationen
lassen
es
begreiflich
erscheinen,
dass
es
bisher
nicht
gelungen ist, Differenzialgleichungen
und
Grenzbedingungen
aufzu-
stellen,
welche dieser
Auffassung gerecht
werden.-[48]
Erwägt
man
im
Zusammenhange
mit solchen
Überlegungen,
auf
wie
ein-
fache
Weise die
Relativitätstheorie Fizeau's
Ergebnis
deutet
(
),
so
wird
man
sich des
Eindruckes kaum
erwehren
können,
dass
diese Theorie
beim
heuti-
gen
Stande der
physikalischen Erfahrung
als die
natürlichste anzusehen
ist[49]
Im
Falle
I[50]
würde die
Lichtgeschwindigkeit
vom
Bewegungszustande
der
[p.
20a]
Lichtquelle
abhängen.[51]
Es
könnten
an
einem
und
demselben Orte
zu
dersel-
ben
Zeit Lichtstrahlen der verschiedensten
Ausbreitungs-Geschwindigkeiten
vorhanden
sein. Es wären
dann
die
physikalischen Eigenschaften
des
Lichtes
nicht durch die
Frequenz
allein
bestimmt,
indem
Wellenlänge
und
Frequenz
voneinander
unabhängig
wären;
das
Licht,
welches
von
relativ
zu uns
beweg-
ten
Sternen
herrührt,
würde
physikalisch
unterscheidbar
sein müssen
von
dem
Lichte,
das
von
ruhenden
Lichtquellen
herstammt. Nichts
von
dem hat
die
Erfahrung ergeben.
Den
überzeugendsten
Grund
gegen
diese,
von
Ritz
vertretene Auffassungsweise
hat
der holländische Astronom
Pexider[52] gel-
tend
gemacht.
Die
einzelnen Sterne
von
Sternsystemen (Doppelsternen)
müs-
sten
in
verschiedenen
Epochen
ihres Umlaufes Licht
mit
verschiedenen
Ge-
schwindigkeiten
zu uns
senden.
Es
würde also
die
Zeit der
Lichtausbreitung
vom
Doppelstern
bis
zu uns
für
die
verschiedenen
Epochen
verschieden
sein.
Die
zeitliche
Aufeinanderfolge
der
Epochen,
wie sie bei
uns
mittelst
des
Doppler'schen Prinzips verfolgt
wird,
wäre
also eine andere
als in
Wirklich-
keit;
und
zwar
zeigt
eine einfache
Rechnung,
dass
jener
Einfluss
ein derart
erheblicher
sein
müsste,
dass
er
den
Astronomen
unmöglich
hätte
entgehen
können,
wenn
die
zugrunde gelegte Hypothese
den
Thatsachen
entspräche.
Die Unhaltbarkeit
dieser
Auffassung
kann
wohl als
endgültig
erwiesen
be-
trachtet
werden.
Im
Falle
II[53]
hätte
die
Bewegung
der
umliegenden
Materie einen
Einfluss
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