556 DOC.
22 SOLVAY
DISCUSSION
REMARKS
Die bekannte
allgemeine Gleichung
q1/T1=q2/T2
ergibt
in
unserem
Falle,
in
welchem
T2
=
0
ist,
das
Verschwinden
von
q1.
Die
Isotherme
CD wäre
also
zugleich
als
Adiabate aufzufassen.
Sie
könnte
vom
System
durchlaufen
wer-
den,
ohne dass
die
Benutzung
eines
Wärmereservoirs
von
der
Temperatur
T2
=
0
nötig
wäre.
Der
Kreisprozess
würde also
nur
eines Wärmereservoirs
von
der
Temperatur
T
=
T1
bedürfen,
und dessen Wärme in Arbeit
umzusetzen
vermögen-im
Widerspruch
mit Carnots
Prinzip.
Hinaus schliesst
Nernst,
das
eine Adiabate
vom
Typus
BC nicht existieren
könne.
Ich
bezweifle
die
Beweiskraft dieser
Überlegung
aus
folgendem
Grunde.
Nach meiner Ansicht ist
es prinzipiell
unmöglich
den
Teilprozess
CD
adiaba-
tisch auszuführen.
Denn
jede
noch
so
kleine Irreversibilität
muss
bewirken,
dass das
System aus
dem Zustand
bei
der
Kompression
auf der Adiabate
nach
B
zurück
gelangt,
statt
nach
D.
Da nämlich absolut
genau
reversible
Vorgänge
in
der Natur nicht
existieren,
wird auch eine
Kompression
unseres Systems
von
C
aus
in
absolut reversibler Weise nicht
möglich sein;
es
werden immer
minime
Energiemengen
in
ungeordnete Energie (Wärme) übergehen.
Wie
klein
jene Energiemengen
auch
sein
mögen,
sie
existieren sicher und
drängen
das
System
aus
der
T
=
0-Achse
in die
Adiabate
CB
hinein. Der betrachtete
Kreisprozess
ist
daher
prinzipiell
nicht realisierbar.
Wenn damit
nun
auch erkannt
ist,
dass
jener
Beweis nicht
stichhaltig ist,
so
muss
doch
zugestanden
werden,
dass
die
Annahme
von
der Existenz
derartiger
Adiabaten dem
physikalischen
Gefühl
sehr
schmerzlich
ist.
Viel
aussichts-
voller erscheint
es,
umgekehrt
von
der Annahme
auszugehen,
dass
es
unmög-
lich
sei,
durch einen endlichen Prozess den absoluten
Nullpunkt
zu
erreichen,
also
m.
a.
W. die
Behauptung
von
Nernsts
Betrachtung
zum
Postulat
zu
erhe-
ben.
Man
gelangt
so zu
einer sehr anschaulichen
Formulierung von
Nernsts
Theorem,
aber leider
auch wieder
zu
Konsequenzen,
die
durch
ihre
Seltsamkeit
das
Misstrauen
erregen.
Ziehen wir
zuerst
aus
der
Voraussetzung
der Nichtexistenz
derartiger
Adi-
abaten die
allgemeine thermodynamische Konsequenz!
Es
werde
ein
System
betrachtet,
dessen Zustand durch
die
absolute
Temperatur
T
und einen belie-
bigen
Parameter
v
bestimmt
sei.
Fur einen adiabatischen Prozess ist
0
=
dq
=
TdS
=
T
(
dT
+
~
dv).
\dT
dv
I
Nun
ist
aber,
wie
aus
dieser
Gleichung
hervorgeht,
T
ds/dT
die
Wärmekapazität
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