DOC. 31 ON THE RELATIVITY
PROBLEM 609
ZUM RELATIVITÄTS-PROBLEM
Nachdem in dieser Zeitschrift zwei Fachleute
von
Be-
deutung
ihre Bedenken
gegen
die Relativitätstheorie
vorge-
bracht
haben,
dürfte
es
den Lesern nicht unerwünscht
sein,
[1]
wenn
auch ein
Anhänger jener
neuen
theoretischen
Richtung
seine Ansichten
darlegt.
Dies
soll
im
folgenden
in
aller
Kürze
geschehen.
Wir
haben
heute zwei theoretische
Systeme
wohl
zu un-
terscheiden,
die beide
unter
die
Bezeichnung
«
Relativitäts-
theorie
»
fallen. Das
erste
derselben,
welche wir
«
Relativi-
tätstheorie im
engeren
Sinne
»
nennen
wollen,
stützt sich auf
einen ansehnlichen
Erfahrungskomplex
und ist heute
von
der
Mehrzahl der theoretischen
Physiker
als einfachster theore-
tischer Ausdruck der
Erfahrungen
angenommen.
Das zweite
(von uns
«
Relativitätstheorie im weiteren Sinne
»
genannt)
ist durch die
physikalische
Erfahrung
bis
jetzt
noch fast
gar
nicht
begründet.
Diesem zweiten
System
steht die Mehrzahl
[2]
der
Fachkollegen
skeptisch
oder ablehnend
gegenüber.
Es
[3]
sei
gleich
hier
bemerkt,
dass
man
sehr wohl
Anhänger
der
Relativitätstheorie
im
engeren
Sinne
sein
kann,
ohne auch die
Berechtigung
der Relativitätstheorie im weiteren Sinne
anzuer-
kennen.
Wir wollen
deshalb beide Theorien
getrennt besprechen.
I. Die
Relativitätstheorie
im
engeren
Sinne.
Es ist
wohlbekannt,
dass
die
Gleichungen
der
von
Galilei
und Newton
begründeten
Mechanik
nicht
bezüglich
eines
beliebig bewegten
Koordinatensystems gültig sind,
wenn
man
daran
festhält,
dass
zur
Beschreibung
der
Bewegungen
nur
Zentralkräfte
zugelassen
werden. die dem Gesetz der
Gleich–
Vol. XV
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