DOC.
31 ON THE RELATIVITY
PROBLEM
611
ZUM
RELATIVITÄTS-PROBLEM 339
Es ist
leicht
anzugeben.
worin die
scheinbare Unverein-
barkeit der Maxwell-Lorentz'schen Elektrodynamik
mit
dem
Relativitätsprinzip
liegt.
Die
Gleichungen
jener
Theorie
mögen
relativ
zu
dem
Koordinatensystem
K
gelten.
Damit
ist
ge-
sagt.
dass
jeder
Lichtstrahl sich relativ
zu
K
im
Vakuum mit
einer bestimmten.
von
der Ausbreitungsrichtung
und
vom
Bewegungszustand
der
Lichtquelle
unabhängigen
Geschwin-
digkeit
c
ausbreite: diese
Aussage
wird
im
folgenden
als
«
Prinzip
von
der
Konstanz der
Lichtgeschwindigkeit
»
be-
zeichnet werden. Wird
nun
ein
solcher
Lichtstrahl
von
einem
relativ
zu
K
bewegten
Beobachter
aus
betrachtet.
so
scheint
die
Ausbreitungsgeschwindigkeit
des
Lichtstrahles.
vom
Stand-
punkte
dieses Beobachters
aus
beurteilt.
im
allgemeinen
von
c
verschieden
zu
sein:
pflanzt
sich der Lichtstrahl
z.
B.
in
der
Richtung
der
positiven
x-Achse
von
K mit der Geschwin-
digkeit
c
fort.
und
ist
unser
Beobachter mit der zeitlich
kon-
stanten
Geschwindigkeit
r
in
derselben
Richtung bewegt.
so
glaubt
man
unmittelbar
aussagen
zu
können. dass
die Fort-
pflanzungsgeschwindigkeit
des Lichtstrahles,
vom
bewegten
Beobachter
aus
beurteilt,
c
-
r
sei.
Relativ
zum
Beobachter.
d.
h.
relativ
zu
einem mit der
Geschwindigkeit bewegten
Bezugssystem
K'
scheint also das
Prinzip
der Konstanz der
Lichtgeschwindigkeit
nicht
zu
gelten.
Es
liegt
also hier ein
scheinbarer
Widerspruch
mit dem
Relativitätsprinzip
vor.
Eine
genaue Analyse
des
physikalischen
Inhaltes
unserer
räumlichen und zeitlichen
Angaben
hat aber bekanntlich
erge-
ben. dass der
angedeutete
Widerspruch
nur
ein scheinbarer ist.
indem
er
auf
folgenden
beiden willkürlichen
Annahmen
beruht:
1.
Die
Aussage,
dass
zwei
an
verschiedenen Orten
statt-
findende
Ereignisse gleichzeitig
stattfinden. hat einen
von
der
Wahl des
Bezugssystems
unabhängigen
Inhalt.
2.
Der räumliche Abstand der Orte,
in
denen zwei
Ereignisse gleichzeitig
stattfinden. ist
unabhängig
von
der
Wahl des
Bezugssystems.
Da sowohl die Maxwell-Lorentz'sche Theorie
als
auch das
Relativitätsprinzip
durch die
Erfahrung
in
weitgehendem
Masse
gestützt
wird. wird
man
sich
dazu entschliessen müssen. die
beiden soeben
angeführten
willkürlichen Annahmen fallen
zu
lassen. deren scheinbare Evidenz
nur
darauf
beruht. dass
uns
das Licht
scheinbar
momentan
von
den
Ereignissen
Kunde
gibt.
die in entfernten
Orten stattfinden. und dass die
Geschwin–
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