DOCUMENT 145 MARCH 1909 165 lekülen geht Energie von einem Molekül auf ein anderes über, so dass sich schließlich der durch das Maxwellsche Gesetz beschriebene Zustand ein- stellt. Ich halte das für einen fundamentalen Unterschied, der noch nicht genü- gend beachtet wurde. Auch für freie Elektronen ist die Formel II nicht anzunehmen. Diese For- mel gilt ja nur unter Annahme des Maxwellschen Gesetzes welches selbst Kräfte zwischen den Molekülen zur Voraussetzung hat, die nur von den Ent- fernungen, nicht aber von der Zeit abhängen. Breiten sich die Kräfte mit end- lichen Geschwindigkeiten aus, wie es in der Elektrodynamik angenommen wird, so ist das Maxwellsche Gesetz nicht ableitbar. W ist für freie Elektronen viel größer wie für Gasmoleküle, aus S 152 des Planckschen Buches[8] geht übrigens dieselbe Anschauung hervor. (N + P-1)! Für W hätte man also W = -r-r -", . anzunehmen - daraus würden (N- 1) !P! alle Formeln des §5 genau wie bei Planck folgen.[9] Ich kann nicht sehen, was Ihnen im §5 unklar sein könnte. Ihre Bedenken bezüglich des Satzes der statistischen Mechanik werde ich mir noch genauer überlegen. Mir hat es nie sicher geschienen, ob man für kleine Wellenlängen noch die idealisierten Grenzbedingungen absolut spie- gelnder Wände annehmen darf. Ich komme immer auf den Gedanken, dass für so kurze Wellen die Bildung der Wände aus Elektronen von Einfluß sein müs- se - doch will ich Sie nicht weiter bemühen. Ich wäre Ihnen außerordentlich dankbar, wenn Sie mir Ihre Bedenken ge- gen meine Ausführungen mitteilen wollten. Ich bin ganz auf mich angewie- sen und habe nicht die Möglichkeit, mit jemand mich über das interessante Gebiet unterhalten zu können infolge davon ist meine Mitteilung in der phy- sikal. Zeitschrift vielleicht etwas zu knapp geraten. In vorzüglichster Hochachtung ergebenst J. Weiß Lehramtspraktikant ALS. [23 365]. [1]Weiß (1889-1953) was a student teacher at an Ober-Realschule in Freiburg im Breisgau. [2]In Weiß, J. 1909a (which had appeared 15 March in the same issue of Physikalische Zeit- schrift as Einstein 1909b [Vol. 2, Doc. 56]), a numerical connection is established between Planck's constant and the energy of an electron at rest (§6). This part of the paper is retracted in Weiß, J. 1909b, which is dated 30 March and is presented as an addition to Weiß, J. 1909a. [3]A comparison between electric waves and gas molecules is made in Weiß, J. 1909a, §4. See also below for additional comments by Weiß. [4]"magnetische" should be "elektrische." [5]In §4 Weiß calculates the mean energy H per "Parameter" (see above for his usage of this term) for a system of electromagnetic waves in a cavity by first establishing the Boltzmann
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