222 DOCUMENT 190 DECEMBER 1909 material nicht ausreicht, um eine vollständige Bestätigung der der Theorie zu Grunde liegenden Annahmen zu liefern, so gelingt es dem Verfasser doch, durch geschickte Verwendung des wenigen brauchbaren Beobachtungs-Ma- terials die Gültigkeit seiner Resultate wahrscheinlich zu machen. Im letzten Teil der Arbeit wird, ebenfalls unter Verwendung der allgemei- nen Theorie, das Verhalten sogenannter Stabketten beim Auftreten einer mo- mentan wirkenden Bewegungsursache (Stoss) untersucht. Seite 37-44 ist der Fall behandelt dass im Moment des Stosses die Kettenglieder in grader Linie liegen. Der Rest der Arbeit (S. 45-52) enthält einige Resultate, die Ersetzbar- keit einer Stabkette durch einen trägen, vollkommen biegsamen Faden betref- fend. Überall ist die Darstellung eine klare, übersichtliche und wohl überlegte und-soweit es die Materie gestattet-eine einfache. Da die besprochene Arbeit nach dem Gesagten die Befähigung des Verfas- sers zu selbständiger wissenschaftlicher Forschung beweist, und der Verfas- ser auch im Übrigen den Vorschriften für eine Promotion Genüge geleistet hat, empfehle ich die Annahme des Gesuches.[2] A. Einstein ADS (SzZSa, U 110 e .13). [73 279]. Written on the inside pages of a printed form requesting the report. The form bears the letterhead of the Dean's Office of the Philosophical Faculty II, University of Zurich and is dated 20 November 1909. [1]The title of the dissertation is Die Bewegungsänderungen starrer Körper bei plötzlichen Fixierungen (Schüepp 1910). In the dissertation Hermann Schüepp (1884-1971) points out that he had begun his work under the guidance of the late Albin Herzog (1852-1909), Profes- sor of Mechanical Engineering at the ETH. [2]The dissertation received unanimous faculty approval on 21 December (see the minutes of the meeting of the Philosophical Faculty II of this date, SzZU, AA 10: 3) and Schüepp was awarded the doctorate on 4 April 1910 (see Promotionen der II. Sektion der Phil. Fakultät, SzZU, AA 23:1). 190. To Conrad Habicht Bern. [Zurich,] 14. XII. [1909][1] Lieber Habicht! Ich freue mich sehr, bis Sie kommen. Paul bringt das Maschinchen gut in den Stand.[2] Ich bitte Sie, mir möglichst bald mitzuteilen, wann Sie kommen, damit meine Frau sich entsprechend einrichten kann. Bringen Sie auch den Boltzmann mit, ich sollte ihn für mein Kolleg vom nächsten Semester ha- ben.[3] Mit bestem Gruss Ihr Einstein.
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