342 DOCUMENT 299 OCTOBER 1911 [2]Eugen Oppenheimer, a banker residing at Schumannstraße 9 in Frankfurt, was probably a relative of Emil Oppenheimer of Heilbronn, in whose household Pauline Einstein lived (see Doc. 285). [3]A greeting from a relative, Else Moos, is omitted. 299. From Michele Besso Gorizia 23 X 1911 Lieber Albert. Dass Du nicht ausführlich schreiben konntest wusste ich schon,[1] dass Du meine Briefe erhalten hattest auch, so dass ich geduldig wartete und eigent- 2 1T lich noch warte. X2 ~ - zu setzen[2] ist ja allerdings an und für sich wenig plausibel: doch weiss ich noch nicht, ob das gegen die mir eigentlich immer noch plausibel erscheinende Grundannahme (für kleine Energien die Zeit um- gekehrt proportional zur Energie zu setzen)[3] entscheidet. Nun, es wird sich ja gerade bei den Versuchen, die Du mit Sucki vorhast,[4] zeigen, ob die Weg- längen, wie sie sich für schwache Legierungen bei tiefen Temperaturen aus meiner Formel zahlenmässig ergeben, zu jenen Erscheinungen passen wer- den. Auch der Verlauf des Widerstandes reiner Metalle bei sehr tiefen Tem- peraturen, wo ich 1 und damit den Widerstand proportional dem Wärme- inhalte erwarten würde,[5] könnte zu einer Überzeugung führen. Ebenfalls unbefriedigt bin ich noch betreffs des Paradoxons, welcher in dem Aufhalten eines Elektrons liegt:[6] ganz unabhängig von der Strahlungs- formel, wenn meine rechnende Überlegung stimmt! Dass man auf zwei We- gen dazu kommt, das Aufhalten des Elektrons . . . nicht zu verstehen, macht mir selbstverständlich Gedanken darüber, ob nicht doch schon die alte Theo- rie, vielleicht in Verbindung mit dem Paradoxon der Konstitution des Elek- trons, das Quantenhafte der Lichtaussendung, soweit erforderlich, involviere. Das Wiensche Verschiebungsgesetz erlaubt aus dem experimentell bekann- ten Bereich der Strahlung auf andere Bereiche (insbesondere auf den für die Folgerungen der Quantenhypothese wichtigen Bereich bei niedrigen Tempe- raturen) zu schliessen nur erst in diesem Sinne kann ja die Planksche Strah- lungsformel als experimentell erwiesen gelten. Natürlich ist für alles weitere sehr bedeutsam, sich klar zu bleiben, was man vom Strahlungsgesetz wirklich weiss: ob man es z. B. mit einem absoluten Minimum der Verzögerungszeit eines Elektrons versuchen darf. Welche Eventualität ich mit der Stelle mein- te, die Dir unverständlich geblieben ist, weiss ich übrigens nicht mehr.[7]
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