426 DOCUMENT 368 MARCH 1912 Ich nehme nun den allgemeineren Fall a + b = c Die Zahl der Eigenfrequenzen ist jetzt drei, nämlich va , vb, vc. Die Wärmetönung wird jetzt Q = hvc-l/2h(va + vb) sobald die Geschwindigkeitskonstante der Reaktion, die c aus a + b liefert, proportional ist um um ua ub Der Beweis, dass dies der Fall sein muss, ist mir bisher noch nicht so ge- glückt, dass ich ihn schreiben möchte. Ich möchte das wesentliche des Gedankenganges noch in anderer Weise, und zwar, wie folgt, ausdrücken: Ich setze voraus, dass das Gleichgewicht zwischen zwei monochromatischen Stoffen vorhanden ist. Ich denke mir die Reaktion im Zustand des Gleichgewichtes fortschreitend. Ich behaupte nun als These und mithin willkürlich, dass es möglich ist, den isothermen Zustand bei dem unendlich langsam sich vollziehenden Umsatz im Gleichgewichte le- diglich durch Zufuhr und Abfuhr von Strahlung herbeizuführen, und ich be- haupte weiter, indem ich mich hinsichtlich dieses Punktes vollkommen Ihrer Gedanken bediene, dass jeder Stoff bei der Umwandlung auf ein sich umwan- delndes selbständiges Massenteilchen in einem bestimmten Betrage Strah- lung verbraucht, bezw. hergiebt. Auch dieses ist eine willkürliche Annahme. Aus beiden willkürlichen Voraussetzungen folgt dann die Formel (2. Setze ich dann wiederum in Anlehnung an Ihre Gedanken das Verhältnis der Ge- schwindigkeitskonstanten gleich dem der schwarzen Dichten, so folgt weiter die Formel (4, welche im wesentlichen mit dem identisch ist, was ich früher über den Zusammenhang von Wärmetönung und Eigenfrequenz behauptet habe.[3] Von Konsequenzen sind ausser den früher publizierten Zahlen zu nen- nen, dass bei optischen Antipoden, für deren gegenseitige Umwandlung die Gleichgewichtskonstante stets nachweislich gleich eins ist, hiernach die Ei- genfrequenzen identisch sein müssen, was mit der Erfahrung übereinstimmt. Ferner ist zu sagen, dass die normalen Geschwindigkeitskonstanten der Stof- fe in geometrischer Reihe wachsen, wenn die Temperatur in arithmetischer wächst, was von der Strahlunsdichte ebenfalls gilt. Dies aber ist bereits in Ih- ren Ausführungen eingeschlossen. Ihre Untersuchungen über die Gravitation[4] erwecken meine staunende Bewunderung, und Ihr angekündigter Besuch in Berlin freut mich auf das leb- hafteste. Ich will Sie, so bald Sie ankommen, aufsuchen. Teilen Sie mir nur
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