586 DOCUMENT 497 DECEMBER 1913 sie sich vor Euern Verfolgungen schützen soll. Meine Mutter hat nun auch wieder eine Taktlosigkeit begangen, die Thränen und Aerger erzeugt. Sie schreibt nur noch mir allein und schickte trotzdem an die Kinder via Maja ein Weihnachts-geschenk.[5] Das empfindet sie als Kränkung, schickt die Sächel- chen zurück, schreibt einen Berserkerbrief, in dem sie sich weigert für sich und die Kinder, künftig mit ihr zu thun zu haben. Wenn ich nicht so fest in meiner Haut steckte, müsste ich herausfahren. Ich unterlasse es aber vor- sichtshalber ..... Aber eines ist mir klar, dass sie namlich alle beide schuld sind an den miserablen Verhältnissen. Meine Mutter ist in ihrem Hass auch sehr perfid. Beispiel: In ihrem letzten an Miza mitadressierten Briefe schrieb sie von Hochbergers: Ihr könnt Euch die Gemütlichkeit, die dort herrscht gar nicht vorstellen".[6] Kein Wunder, wenn unter diesen Verhältnissen die Liebe zur Wissenschaft gedeiht, die mich aus dem Jammerthal emporhebt in ruhige Sphären, unpersönlich und ohne Schimpfen und Jammern. Aber ich hoffe, dass Du mich ein wenig aus ihr herunterholst, wenn auch nicht gerade mit dem Striegelbesen und der Zahnbürste, wenn ich Dich bitten darf, sondern mit freundlichem Blick und gemütlichem Schwatzen. Nun muss ich an meinem Manuskript weiterschwitzen.[7] Mit fröhlichem Handkuss, immerhin aus desinfizierender sterilisierender etc. Entfernung Dein Albert. Die Sache mit der Wohnung ist mir wurst. Sie soll selber fahren und eine su- chen nach ihrem Geschmack.[8] Wenn Du Dich bemühst, hast Du Teufels Dank dafür. Der liebe Haber[9] hat von wahrhaftigen diplomatischen Schwie- rigkeiten keine Ahnung .... Meine Adresse ist Physikgebäude" nicht Polytechnikum". ALSX. [72 294]. [1]Dated by the reference to Christmas gifts, and on the assumption that the letter was writ- ten after the preceding document. [2]Einstein discussed personal hygiene in Doc. 489. [3]The Einstein family was planning to leave Zurich at this time to take up residence in Ber- lin. Einstein had recently requested that his appointment there take effect at the beginning of April 1914 (see Doc. 493). [4]In Haberlandstraße 5. [5]Pauline Einstein sent gifts to the grandchildren on 20 December (see the preceding doc- ument). [6]The widowed Auguste Hochberger (1867-1936) was a friend of Pauline Einstein's in Heilbronn (see Kartei Rolf Palm, GyHeil-Ar, Hoc2-11 Hochberger, Max, and Einstein to Guste Hochberger, 30 July 1919). Einstein may have met her on his visit to Heilbronn two months earlier (see Doc. 476). [7]Perhaps the manuscript of Einstein 1914e (Vol. 4, Doc. 25), dated January 1914. [8]Einstein-Maric went looking for an apartment in Berlin around the New Year (see Docs. 486 and 489). [9]Fritz Haber, at whose home Einstein-Maric stayed while in Berlin (see Doc. 489).
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