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SPECIAL
AND GENERAL RELATIVITY
war.
Durch die
Einführung
des
Feldbegriffes
in die
Elektrodynamik
gelang
es
Maxwell,
die Existenz
elektromagnetischer
Wellen
voraus-
zusagen,
deren
prinzipielle
Identität mit den
Lichtwellen
schon
wegen
der
Gleichheit
der
Fortpflanzungsgeschwindigkeit
nicht
zu
bezweifeln
war.
Dadurch
wurde
die
Optik
im Prinzip
von
der
Elektrodynamik
absorbiert. Eine
psychologische
Wirkung
dieses
ge-
waltigen
Erfolges war
die,
daß der
Feldbegriff gegenüber
dem
mechanistischen
Rahmen
der
klassischen
Physik
allmählich
größere
Selbständigkeit
gewann.
Aber
dennoch
war
zunächst als
selbstverständlich
angenommen,
daß
die elektromagnetischen
Felder
als
Zustände
des
Äthers
ge-
deutet werden
müssen,
und
man
suchte mit
großem
Eifer
diese
Zu-
stände
als mechanische
zu
erklären. Erst
als diese
Bemühungen
stets
scheiterten, gewöhnte
man
sich
langsam
daran,
auf
solche mecha-
nische
Interpretation
zu
verzichten.
Immer
noch
haftete
jedoch
die
Überzeugung,
daß
die
elektromagnetischen
Felder Zustände
des
Äthers
seien;
so
stand
es um
die
Jahrhundertwende.
Die
Äthertheorie brachte die
Frage
mit
sich:
Wie verhält
sich
der
Äther
in mechanischer
Beziehung zu
den
ponderablen Körpern?
Nimmt
er an
den
Bewegungen
der
Körper
teil oder
ruhen
seine
Teile
relativ zueinander?
Viele
geistreiche
Experimente
wurden
zur
Ent-
scheidung
dieser
Frage
unternommen. Als
in
diesem
Zusammen-
hange
wichtige
Tatsachen
kamen auch
in
Betracht die
Aberration
der Fixsterne
infolge
der
jährlichen
Bewegung
der Erde
sowie
der
"Doppler-Effekt"
(Einfluß
der
Relativbewegung
der
Fixsterne auf
die
Frequenz
des
zu uns
gelangenden
Lichtes
von
bekannter
Emissionsfrequenz).
Die
Ergebnisse
dieser
Tatsachen und
Experi-
mente
(bis
auf
eines,
das
Michelson-Morley-Experiment)
erklärte
H. A. Lorentz unter
der
Annahme,
daß der Äther
an
den
Bewe-
gungen
der
ponderablen
Körper
nicht
teilnimmt,
und
daß
die
Teile
des
Äthers
überhaupt
keine
Relativbewegungen
zueinander haben.
Der Äther
erschien
so
gewissermaßen
als die
Verkörperung
eines
absolut
ruhenden
Raumes. Die Lorentzsche
Untersuchung
leistete
aber
noch
mehr.
Sie
erklärte
die
damals bekannten
elektromagne-
tischen und
optischen
Vorgänge im
Innern
ponderabler Körper
unter
der Annahme,
daß der
Einfluß
der
ponderablen
Materie auf
das
elektrische
Feld
(und umgekehrt)
nur
darauf
zurückzuführen
sei,
daß
die Teilchen
der Materie
elektrische
Ladungen tragen,
die
an
der
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