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Letztere dagegen, welche sich Lorentz atomistisch konstituiert dachte, war keiner anderen Vorgänge
als rein mechanischer (Bewegungen) fähig und nur dadurch elektromagnetisch wirksam, dass ihre
Elementarteilchen elektrische Ladungen tragen. Der Aether seinerseits war absolut unbeweglich;
elektromagnetische Felder waren die einzige Art von Zuständen, die er annehmen konnte. Man kann
etwas scherzhaft von diesem Aether sagen, dass seine Unbeweglichkeit seine einzige mechanische
Eigenschaft sei. Lorentz entmaterialisierte sozusagen den Aether, indem er ihm seine mechanischen
Eigenschaften nahm; sein Aether ist keine Materie sondern der Raum, insofern er Träger elektroma-
gnetischer Felder ist.
“Man kann die Aenderung des Standpunktes kurz so charakterisieren. Bei Hertz war die Materie
(und der Aether) Trägerin von Bewegungszuständen und elektrischen Feldern; bei Lorentz ist nur der
Aether (bezw der Raum) Träger der elektromagnetischen Felder, während die einzige elektrische Ei-
genschaft der ponderabelen Materie darin besteht, dass sie elektrische Ladungen trägt.”
For similar statements by Einstein on the importance of Lorentz’s contribution, see Einstein 1921d
(Doc. 53) and Einstein 1953.
[11]The manuscript has instead of
[12]The importance of this asymmetry for the formulation of special relativity is also emphasized
in Doc. 31, [p. 20].
[13]For Lorentz’s defense of the position that Einstein attacks here, see, e.g., Lorentz 1915, sec.
194, and Lorentz 1922, sec. 2.9.
[14]In the manuscript, “Lorentz’schen Theorie” replaces “Relativitätstheorie.” Lorentz had already
recognized that the electromagnetic field carries energy and momentum; the new element contributed
by special relativity is the equivalence of energy and mass.
[15]Einstein had already acknowledged this point in Einstein to Hendrik A. Lorentz, 15 November
1919 (NeHR, Archief H. A. Lorentz).
[16]“intropes” should be “isotropes.”
[17]The passage “Anderseits läßt sich in dem Äther der allgemeinen Relativitätstheorie” on pp.
11–12 was written on a sheet interleaved with the manuscript. It replaces a deleted portion of the
manuscript: “Andererseits aber kann man schon vom Standpunkte der speziellen Relativitätstheorie
bezw. der alten Mechanik aus ein áunwiderlegbaresñ wichtiges Argument für die Aetherhypothese
anführen, dessen fundamentale Bedeutung ábereits Newton bei der Errichtung der klassischen
Mechanik deutlich erkannt hatteñ besonders Mach betont hat, allerdings ohne es in Zusammenhang
mit der Aetherhypothese zu bringen. Den Aether leugnen bedeutet letzten Endes annehmen, dass dem
leeren Raume keinerlei physikalische Eigenschaften zukommen. Nach dieser Annahme musste das
Verhalten eines im Weltraume (oder im Innern einer ausgepumpten Hohlkugel) frei schwebenden
Körpers unabhängig sein von seiner Bewegung, besonders auch von seiner Rotationsbewegung. In
Wahrheit ist dies aber nicht der Fall; das Auftreten von Zentrifugalwirkungen an dem Körper zeigt,
dass das Verhalten des Körpers durch die an ihm allein konstatierbaren Bedingungen noch nicht völ-
lig kausal bestimmt ist. Newtons ‘absoluter Raum’ ist eigentlich nichts anderes, als was wir heute
’Aether’ nennen; es liegt ihm nämlich die Erkenntnis zugrunde, dass nur die Thatsachen dazu zwin-
gen dem Raume physikalische Qualitäten zuzuschreiben, wenn auch allerdings keinen bestimmten
Bewegungszustand, wie Newton geglaubt zu haben scheint. Die an dem Körper selbst beobachtbaren
Umstände bedingen einänder noch nicht vollständig im Sinne der Kausalitätsforderung.
“Eine befriedigende Einsicht in die Rolle, welche der ‘leere Raum’ im Kausalnexus der physika-
lischen Vorgänge spielt, hat áerstñ die allgemeine Relativitätstheorie geliefert.”
[18]In Einstein 1916e (Vol. 6, Doc. 30), sec. 2, Einstein had endorsed this Machian solution to the
problem.
[19]For a brief earlier discussion of the new ether concept in general relativity, see Doc. 31, sec. 22.
[20]The manuscript originally had “bedingt,” which was then changed to “mitbedingt.”
[21]In the manuscript, this paragraph originally had one more sentence, which was subsequently
deleted: “Dieser Aetherbegriff liegt durch seine Abstrakte Natur so weit ab von den Begriffen, die wir
uns instinktiv unter der Wirkung der Alltagserfahrung gebildet haben, dass wir ihn nur mit Hilfe der
mathematischen Sprache klar zu fassen vermögen.”
[22]In the manuscript, “bestimmt” replaces “kausal bedingt.”
[23]Two years earlier, Einstein had insisted that the metric field be fully determined by matter, a
requirement for which he introduced the term “Mach’s principle” (Einstein 1918e [Doc. 4]). In
K′ K1 .
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