DOCUMENT
84 MAY 1915
129
zeugt,
dass die Summe
so
am
sichersten den Kindern
zu
gute
kommt. Bevor Du in
dieser Sache Deine
Schuldigkeit gethan
hast,
werde ich
Dir
nichts
mehr
senden.
Frau
Haber
hat sich
vor
2 Wochen erschossen.[2]
Ich erwarte
von
Dir
die
Mitteilung,
wann
ich mit Albertchen die kleine Reise
machen kann.[3]
Vor Ende Juli kann ich
nicht
wegen
meines
Kollegs.[4]
Die Som-
mer-
und
die Herbstferien kommen in Betracht.
Haben
die Kinder das Oster-Paket
nicht
erhalten?[5]
Albert
Küsse
an
die Buben.
ALSX.
[75 772].
[1]Einstein had referred to
Prague
assets
in
Docs. 49 and 58.
[2]Clara
Haber committed suicide
during
the
night
from
1
to
2
May
1915
(see
Stoltzenberg
1994,
pp.
352-356, where the
marriage
and
its
tragic
conclusion
are
analyzed).
Einstein-Maric had
been
a
guest
in
her
home in
July
1914
(see
Doc.
23,
note
3).
[3]Einstein had
promised
Hans
Albert
a trip together
of 2-3
weeks’ duration in the
summer
(see
Doc.
70).
[4]In summer
semester
1915,
which
began
16
April
and
ended
15
August,
Einstein lectured
on
relativity theory
(see
Berlin
Verzeichnis 1915a,
title
page
and
p.
48).
[5]Einstein-Maric and the
boys
had
registered
their
change
of
address to Gloriastrasse 59
on
21
April
1915
(see Einwohnerkontrolle, SzZ-Ar).
84. To
Heinrich
Zangger
[Berlin,] 17. V. 15
Lieber
Freund
Zangger!
Ich habe Ihren ausführlichen
Brief
erhalten,
aber
wieder
gar
vieles
leider
nicht
lesen können. Sie können sich
gar
nicht
vorstellen,
wie schwer Ihre Schrift
für
ei-
nen
Nichtmediziner
zu
entziffern ist. Diesen Sommer komme ich
ganz
sicher nach
Zürich und wohne
einige Tage
bei Ihnen
(wenn
Sie
gerade
da
sind),
damit
wir die
Zeit
gut
ausnützen
können. Vermutlich komme ich Ende
Juli,[1]
aber
es hängt
da-
von
ab,
wann
ich meinen Albert
für
eine kleine
Wanderung
bekommen
kann. Ich
brenne
darauf,
mit Ihnen
über
all das
Unerhörte,
was
unterdessen
vorgegangen
ist,
ausführlich reden
zu
können. Ich brenne noch
darauf,
meine lieben Buben wieder
einmal in die Arme schliessen
zu
können. So
hart
die
Trennung
von
ihnen für mich
ist,
sie
war
für mich eine
Existenzfrage.
Auch
darüber
muss
ich Ihnen
erzählen,
da-
mit Sie
nicht
durch den Schein
getäuscht
ein
getrübteres
Bild
von
mir
erhalten als
ich
es
verdiene.
In
dieser
Zeit sieht
man,
dass das
Einzige
in
dieser
Welt,
was
des Strebens wirk-
lich wert
ist,
die
Freundschaft
vortrefflicher
und freier
Menschen
ist,
die nicht
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