DOCUMENT
370
AUGUST 1917
501
interpretieren
auch ein Koriolis-Feld
herauskommt,
welches den
Komponenten
g41,
g42,
g43
des Potentials
entspricht
und
der
ersten Potenz
von
w proportional
ist.[2]
Dies Feld wirkt
senkrecht
ablenkend
auf
bewegte
Massen
und
bewirkt
z.
B.
eine
Drehung
der
Pendelebene
beim Foucault-Versuche. Diese
Mitdrehung
habe
ich
für
die Erde
berechnet;
sie
bleibt
weit unter
jedem
beobachtbaren
Betrag.
Dies
Coriolisfeld
wird auch
durch
die Rotation
von
Sonne
und
Jupiter
erzeugt
und
bewirkt säkulare
Veränderungen
der
Bahnelemente
der
Planeten
(bezw. Monde),
welche aber weit
unter der
Fehlergrenze
bleiben.[3]
Überhaupt
scheint die Perihel-
bewegung
des Merkur
der
einzige
Fall
zu
sein,
wo
sich
Abweichungen
auf
dem Ge-
biete der
Himmelsmechanik
von
der
klassischen
Theorie
heute
bemerkbar
machen.
Immerhin scheinen die Coriolis-Felder
immer
noch eher der
Beobachtung
zu-
gänglich
als Ihre
Zusatzglieder
zu g44,
weil
letztere
Einflüsse dieselben
Symme-
trieeigenschaften
haben wie die
Feldverzerrung
durch die
Abplattung.[4]
Mit
den besten
Wünschen für
die Ferien
und für
erfolgreiche
Arbeit
bin
ich
be-
stens
grüssend
Ihr
ergebener
A. Einstein.
ALS
(AVZP,
Nachlaß Hans
Thirring).
[82 631.1].
Zimmel
and Kerber
1992,
pp.
55-56.
[1]Doc.
361.
[2]A
year earlier,
Einstein had
explained
to Michele Besso
that
the metric field
of
a
rotating
ring
will likewise
give
rise to both
Coriolis
and
centrifugal
forces
(see
Doc.
245).
In
early
September
1917,
on
pp.
54-55 of
a
notebook
entitled
“Wirkung
rotierender Massen,”
Thirring computed
the
compo-
nents
mentioned
here
(see
AVZP,
Nachlaß
Hans
Thirring).
[3]A
year
and
a
half
earlier,
Einstein
had stated that the rotation of
the
sun
and
relativistic
correc-
tions
to
planetary perturbations
have
a negligible
effect
on
planetary
motion
(see
Doc.
178,
note
7,
for
references to earlier calculations
for
such
effects
on
the
basis of
the
“Entwurf”
field
equations).
[4]Given
Thirring’s interpretation
of
the axial
force
produced
by
terms
in
the
44-component
of
the
metric field for
a rotating
hollow
sphere
(see
Doc.
361),
it
is
clear
that the
effect of
such terms would
be
similar
to the effect
of
oblateness
of
a
central
attracting
body
on
the motion
of
its satellites. In
accordance
with Einstein’s
advice
here,
the focus
of
Lense
and
Thirring
1918 would
be
on
the
“Coriolis-field.”
370.
To
Willem de Sitter
[Lucerne,]
Mittwoch.
[8
August
1917]
Lieber
Kollege!
Ich freue mich sehr mit
Ihren
ausführlichen
und
klaren
Auseinandersetzungen,
die ich
vollkommen verstehe.
Man kann
zwischen den Fällen
A
und
B
so
eine Brük-
ke
schlagen:[1]
B ist das
guv Feld
einer
Welt,
in welcher
die
ganze
Materie
im
"Aequator“
kon-
zentriert
ist,[2]
während sie
im
Falle
A
gleichförmig
verteilt
ist.[3]
Bei
dieser
Auffassung
ist
das Sinken
von
g44
(auf
null)
bei
Annäherung
an
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