964 DOCUMENT 667 DECEMBER 1918
TLS.
[45
331].
[1]The
Jüdische
Rundschau
was
the
press organ
of
the Zionist Association. One
typed
draft enclo-
sure [41
333],
"Entwurf
einer Notiz für die Jüdische
Rundschau," states
that "Prof. Einstein in Berlin
has
joined
the ‘Provisional Committee for the
Preparation
of
a
Jewish
Congress
in
Germany’"
("Uni-
versitätsprofessor
Dr.
Albert Einstein in Berlin ist dem
"Vorläufigen
Ausschuss
zur Vorbereitung
eines
jüdischen
Kongresses
in Deutschland"
beigetreten").
[2]The
other
typed
draft enclosure
[45 332]
with the
appended typed names
of
Einstein and Kurt
Blumenfeld (1884-1963),
Secretary
for
Propaganda
of the Zionist Association of
Germany,
extends
an
invitation
to
the discussion, and then
presents
demands that will be made
by
Jewish
delegates
to
the
forthcoming
Paris Peace Conference:
recognition
of Palestine
as a
"national
area
of
settlement
of
the Jewish
people"
("nationales
Siedlungsgebiet
des
jüdischen
Volkes")
and the
necessity
for
dealing
with the
question
of
Jewish national
autonomy
in
a
number
of
countries. The invitation also
points
out
that
present
Jewish
policy ("Judenpolitik")
has
not
come
to
grips
with
pogroms
in Poland and with
the
growing
threat
of
anti-Semitism in all countries,
including Germany.
The discussion of
19
December will address the need for
a new policy,
which
ought
to
be introduced
by convening a con-
gress
of
all Jews who live in
Germany.
As Einstein recalled
at
the end of
his life,
it
was
Blumenfeld who "has
helped me
to
become
aware
of
the
Jewish soul"
("mir
geholfen
haben, mir die
jüdische
Seele
zu
Bewusstsein
zu bringen."
Einstein
to
Kurt Blumenfeld,
25
March
1955).
[3]Felix
Rosenblüth (1887-1978).
667. To
Hans Albert and Eduard Einstein
[Berlin,] 10.
XII.
18.
Liebe Kinder!
Eure ausführlichen Briefe haben mich sehr
gefreut.
Heute
ging
der
Auftrag
für
die
Übersendung
des
Geldes für Euch
an
die
Bank.
Leider
wird
der
Kurs
immer
schlechter[1]
(weisst Du,
was
das ist
1.
Albert? Lass Dirs
erklären;
dies ist eine sehr
interessante
Angelegenheit.).
Für Tete hab ich ein
grosses
hübsches Buch
zum
Le-
sen,
das
baldigst abgehen
wird,
aber für
Adn
hab
ich nichts
als
den
Wunsch
auf
fro-
he Weihnachten. In
6
Wochen komme ich
zu
Euch[2]
und freue mich sehr darauf.
Euer Streik
war nur
ein schwacher Reflex
von
der
hiesigen
Revolution.[3] Diese
nahm
ihren
Anfang
in Kiel. Dort
weigerten
sich die
Matrosen,
weiterzukämpfen,
setzten
ihre Offiziere
ab,
und
bemächtigten
sich dann der öffentlichen Gebäude und
der
Verwaltung
der
Stadt.[4]
Darauf
schickten Sie
Abordnungen zu
den Soldaten
anderer
Städte,
die dem
Beispiel folgten.
Überall
schlossen sich die Arbeiter
an,
und
es
wurden überall Arbeiter- und Soldaten-Räte
gebildet,
die
an
die Stelle der
bisherigen Regierung
traten.
Zuletzt wurde der Streich in Berlin
gemacht,
die Re-
publik ausgerufen,
der
Reichstag abgesetzt,
der
Kaiser und
der
Kronprinz
zum
Fliehen
gezwungen,[5]
die Generäle und Offiziere
abgesetzt
und eine sozialistische
Regierung eingesetzt,
welche den Vertretern der Arbeiter- und
Soldatenräte,
dem
sogenannten Vollzugsrat,
Rechenschaft
schuldig
ist. In
Kurzem
soll eine
normal
von
allen Männern und Frauen Deutschlands
gewählte Nationalversammlung zu-
sammentreten.[6]
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