DOCUMENT 456 FEBRUARY
1918 633
zugeben,
dass auch in
meinem
Beispiel
der sich
schlängelnde
Stab
dem
starren
ge-
raden Stab
logisch gleichwertig
ist.
Prinzipiell
macht
man
denselben Verstoß
gegen
die
Logik,
nur
dass
er
in dem
von
mir
gewählten Beispiel
etwas
drastischer
zu
Tage
tritt.
Ob die
Projektion
der
sog.
"Hilbertschen
Welt"[15]
in das
glatte
Raum-Zeit-sche-
ma
(das
ich als eben
annehme,
während Sie
vorziehen,
ihm eine
Krümmung zuzu-
schreiben)
einfach durch die in
meinem
dritten
Vortrag
beschriebene Methode
zu
machen
ist,
möchte ich
übrigens
doch
vorläufig
noch nicht
so
sicher
behaupten.
Es
scheint
mir
nämlich
so,
als ob die
Einordnung
der Punkte der Welt in das Raum-
Zeit-Schema
nach
ganz
bestimmten
logisch-methodischen Regeln geschehen
müs-
se
oder dass
es
doch
zum
mindesten
unter
mehreren vielleicht
logisch zulässigen
Methoden eine beste Methode
geben
müsse. Ich halte
es
für
notwendig,
erst
zu
überlegen,
nach welchen
Prinzipien
die
praktisch
messende
Physik
tatsächlich
wohl verfahren
würde,
um
in Gravitationsfeldern
Längen
und
Zeiten
zu messen
und
an
den
unmittelbar erhaltenen
Messungsergebnissen
die nach Ihrer Gravitati-
onstheorie
notwendigen
Korrekturen
anzubringen.
Erst dann
kann
man
sehen,
durch welche
Projektion
die Punkte
der
"Hilbertschen Welt"
den
Punkten der
"physikalischen
Welt"
zugeordnet
werden müssen. Die einfache
Vertikalprojekti-
on
habe ich
nur
als
Beispiel
einer
Möglichkeit genannt,
ohne dass ich damit be-
haupten
will,
dass sie die
richtige ist.[16]
Wenn erst die Bahnen für
Zivilpersonen
wieder
besser
zugänglich sind,[17]
hoffe
ich Sie einmal
sprechen zu
können. Vielleicht
gelingt
es
mir aber durch diesen
Brief
schon vorher die Situation etwas
zu
klären.
Ich
würde mich sehr
freuen, wenn
Sie die
Zeit
fänden,
auf ihn
zu
antworten,
damit
ich versuchen
könnte,
mich in Ihre
Art
zu
denken
(die
von
der
meinigen
doch
recht
verschieden
ist)
schon
etwas
hin-
einzufinden.
Mit
den
besten Grüßen
Ihr
ergebener
G. Mie
ALS.
[17 215].
There
are perforations
for
a
loose-leaf
binder
at
the left
margin
of
the document.
Sig-
nificant variations
between
the text
of
this document and
a
draft
(Klaus Mie,
Kiel
[17 215.1]) are
not-
ed.
[1]Einstein had
sent
Mie
a
number
of
offprints at
the
end of
1917
(see
Doc.
421).
[2]Einstein
1917b
(Vol. 6,
Doc.
43). Presumably,
Einstein enclosed
an offprint
of
this
paper
with
Doc. 416. At this point
in the
draft,
Mie deleted the
following passage:
"Ihren Aufsatz
"Kosmolo-
gische
Betrachtungen" habe
ich
schon
in den
Ferien
mit sehr
großem
Interesse
gelesen."
[3]The formulation is
Mie’s.
The
result it refers
to
is
that,
without
losing general
covariance,
one
can
add the
cosmological
term to the field
equations,
in which
case a
solution is allowed with
a spher-
ical
rather
than
a
Euclidean
global
spatial
geometry.
[4]Considerations
concerning boundary
conditions at
infinity play a
central
role
in the
argument
that leads to the
cosmological
model in Einstein 1917b
(Vol. 6,
Doc.
43).
[5]This
reaction
to
Einstein’s
paper
is
very
similar to Willem de Sitter’s initial reaction
(see
Doc. 321; for further
discussion, see
the editorial
note,
"The Einstein-De
Sitter-Weyl-Klein Debate,"
pp.
351-357).
[6]The
metric field
describing
the
geometry
of
Einstein’s
cosmological
model is
a
solution
of
the
field
equations
with the
cosmological
term,
if
and
only if,
the
cosmological
constant
X,
the radius
of
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