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Gesellschaft (see 24 and 29 November 1920 in Vol. 10, Calendar) and by Ludwig Koessler to lecture
at the Urania (see 29 September 1920 in Calendar).
[3]Berta Winternitz-Nagel.
[4]Artur Winternitz.
14. From Otto Neurath[1]
Wien, I. Herrengasse 23, am 12. Jänner 1921
Verehrter Herr Professor!
Gestatten Sie mir, Ihnen das Ergebnis unserer Besprechung vom 11. Jänner
1921[2]
kurz zusammenzufassen und Sie zu bitten, Ihre Zustimmung zu dieser Fas-
sung möglichst ausführlich mir zukommen zu lassen, damit ich gestützt darauf, die
Verhandlung mit anderen Mitarbeitern und Verlegern in Angriff nehmen kann. Sie
haben sich bereit erklärt, als Herausgeber einer Sammlung wissenschaftlicher
Volksbücher zu zeichnen, welche dazu bestimmt ist, weiteren Kreisen der Bevöl-
kerung, vor allem der Arbeiterschaft Wissen aller Art zu vermitteln. Es soll dabei
das Ziel verfolgt werden, nach dem Bildungsgrad abgestufte Reihen von Bändchen
mit einander zu verknüpfen und überhaupt die Sammlung systematisch zu gestal-
ten. Neben fortlaufend kurzen Darstellungen sollen auch Besprechungen im Stile
der Arbeitsgemeinschaften, sowie katechismusartige Veröffentlichungen in Frage
kommen. Ein umfassendes Sachregister soll die vollständige Sammlung zum Er-
satze eines Konversationslexikons machen.
Sie waren damit einverstanden, dass bei der Redaktion der physikalischen Ab-
teilung vor allem Professor Frank (Prag) und Professor Löwy (Wien)
mitwirken.[3]
Sie haben sich bereit erklärt, die von uns ausgearbeiteten Pläne einer Durchsicht zu
unterziehen, wichtigere Einzelarbeiten fallweise zu begutachten und uns bei dem
Bestreben, eine modern gerichtete Sammlung zu schaffen, durch Ihre Arbeit zu un-
terstützen, insbesondere haben Sie sich bereit erklärt, jederzeit mit Herrn Professor
Frank oder einem der anderen Mitarbeiter die Organisationsarbeiten persönlich in
Berlin durchzusprechen.
Sie haben sich auch bereit erklärt, falls Sie wieder einmal volkstümliche Vorträ-
ge und Besprechungen über physikalische Themen
abhalten,[4]
sie stenographisch
aufnehmen zu lassen und nachdem sie, eventuell von Professor Frank für den
Druck umgestaltet wurden, nach Ihrer Genehmigung des Entwurfes, zu veröffent-
lichen.
Wir wären Ihnen sehr dankbar, wenn Sie jetzt schon die Liebenswürdigkeit hät-
ten, uns mitzuteilen, welche Kräfte Sie uns als Mitarbeiter empfehlen, für welches
Gebiet und für welche Art der Darstellung.
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