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Ob die Reise nach Amerika zustande kommt, ist noch sehr zweifelhaft. Ich blie-
be eigentlich viel lieber hier—wenns nicht ums schnöde Geld, d. h. um die Unab-
hängigkeit
wäre.[14]
So richtig gern fahre ich nur nach—Leiden. Ich schreibe für
Brüssel nur einen ganz kurzen Bericht, den ich De Haas in den seinigen einzuver-
leiben
bitte.[15]
Ich thue das, weil er besser Französisch kann, und es geschmacklos
wäre, deutsch vorzutragen. Sage es bitte De Haas. Auf diese Weise wird auch Zeit
gespart und verhindert, dass wir uns wiederholen. Ich denke, ich komme nach
Brüssel nach Leiden—vorher sind ja doch Osterferien. Ich lese dann etwas, betitelt
etwa: Verschiedenes aus der theoretischen Physik. Die genaueren Gegenstände
können wir dann vereinbaren. Deinen russischen Freunden habe ich einigermassen
beistehen
können.[16]
Nach Kopenhagen gehe ich nicht; es würde mir gar zu viel,
und schliesslich darf ich doch nicht immer von hier weg
sein.[17]
Es freut mich,
dass Dir Busch so gut gefallen
hat.[18]
Er ist wirklich ein prächtiger Kerl, rein wie
ein Kind. Sein Spiel ist gewaltig; das Einzige, was mich manchmal etwas stört ist
die allzugrosse Straffheit und Unerbittlichkeit der Rythmik. Nichts Träumerisches,
nichts Behagliches. Färbt da nicht Berlin etwas ab? Die andern grossen hiesigen
Geiger zeigen dieses Phänomen noch stärker als Busch.
Seid alle zusammen herzlich gegrüsst von Euerm
Einstein.
mit
Maltschiks.[19]
Die Angelegenheit Methuen habe ich in Ordnung
gebracht.[20]
ALS. [9 537].
[1]Dated by the recipient. Ehrenfest added “emfangen 21 I 21.”
[2]He had just returned from a two-week trip during which he had given lectures in Prague, Vienna,
and Dresden (see Docs. 11, 13, and 17 January 1921 in Calendar).
[3]Felix Ehrenhaft.
[4]In spite of vehement opposition from many of his colleagues, Ehrenhaft had obtained a chair in
physics at the University of Vienna in October 1920 (see Felix Ehrenhaft to Einstein, 10 September
1920 [Vol. 10, Doc. 143], and Braunbeck 2003, pp. 34–38).
[5]Olga Ehrenhaft-Steindler (1879–1933), physicist and principal of the Wiener Handelsakademie
für Mädchen.
[6]Arthur Ehrenfest.
[7]Philipp Frank and Hania Frank-Gerson.
[8]The Institute for Physics at the German University of Prague.
[9]Oskar Kraus. On the discussion evening, see Doc. 12.
[10]He lectured to the Allgemeine Studenten-Vertretung of the Technical University of Dresden
(see 17 January 1921 in Calendar).
[11]A fund-raising campaign was launched for Pieter Zeeman’s laboratory on the occasion of the
twenty-fifth anniversary of his discovery of the Zeeman effect. The deadline for contributions was set
for 15 February in a circular co-signed by Einstein (see before 15 February 1921 in Calendar).
[12]Einstein had earlier mentioned this proposed experiment in Docs. 3 and 6.
[13]Peter Pringsheim (1881–1963) was Privatdozent in Physics at the University of Berlin.
[14]A month earlier, Princeton University informed Einstein that, to their regret, they could not pay
the $15,000 he had requested for his planned courses (see John G. Hibben to Einstein, 24 December
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