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is directed to its board and carries some promise of success will be taken into consideration most care-
fully and, if possible, will be supported most generously” (“Auch unsere Kaiser-Wilhelm-Gesell-
schaft ist in gewissem Sinne an diesen Arbeiten beteiligt, da sie ein besonderes Institut für
physikalische Forschung besitzt, und der Name seines Direktors: Albert Einstein bürgt dafür, daß jede
an die Direktion gelandende Anregung, welche einen Erfolg in Aussicht stellt, auf das sorgsamste
geprüft und gegebenenfalls kräftig unterstützt werden wird” (Planck 1919, p. 909).
[2]This word is inserted in Schweigler’s hand.
47. From Max Born
Frankfurt a. M., 12. 2. 21.
Lieber Einstein,
Auf Deinen freundlichen
Brief[1]
hätte ich Dir gern gleich geantwortet, aber ich
musste plötzlich nach Göttingen, wo sich eine Hoffnung auf Wohnung zeigte (die
übrigens in Erfüllung zu gehen
scheint).[2]
Der unerfreuliche Briefwechsel zwi-
schen den Frauen ist mir nur zum Teil bekannt, weil meine Frau mir von einem be-
stimmten Tage an alles vorenthalten
hat.[3]
Trotzdem fühle ich mich schuldig, denn
ich habe nicht verhindert, daß sie scharfe und harte Worte geschrieben hat. Ich habe
mich sehr über die Sache gegrämt, mehr, als je über irgend etwas anderes. Denn
alles, was Dich betrifft, geht mir sehr nah. Glaube mir, wenn’s nicht so wäre, so hät-
te ich mich über die Moszkowski-Sache nicht so
aufgeregt.[4]
Die Erde hat ja nicht
gerade gezittert; aber es ist nicht schön, die Anpreisungen an den Litfassäulen zu
sehen. Nun, lassen wir das. Ich werde mich wahrscheinlich noch öfters aufregen
über Deine Beziehungen zur Welt, denn meine Maßstäbe passen da nicht (sie sind
zu kurz); aber Du wirst in Zukunft davon nichts merken.— Wenn Ihr in Berlin auch
nichts für Boguslawski tun könnt, so weiß ich weiter keinen Ausweg, ihm zu
helfen.[5]
Man könnte höchstens ganz privat eine Einladung an ihn senden, mit un-
sern Unterschriften versehen; vielleicht bekommt er daraufhin einen Pass. Wenn er
erst hier ist, bringe ich schon die Mittel auf, daß er einige Monate leben kann. Seine
theoretischen Spekulationen sind nicht besonders viel wert; bei der Betrachtung
über die Strahlung vergisst er offenbar, daß bei der Kompression durch reflektie-
rende Stempel die Frequenz geändert wird. Ich habe früher auch viel über solche
Sachen nachgedacht und weiß, daß es mit semipermeabeln Wänden nicht
geht.[6]
Deine kühne Idee, den Starkeffekt der Felder in der Temperaturstrahlung zur Ent-
scheidung über deren statistischen Charakter zu benützen, ist sehr schön; hoffent-
lich bringt Ihr etwas
heraus.[7]
Die Arbeit von Byk habe ich gelesen und mit Stern
besprochen; aber wir waren nicht besonders begeistert davon, es ist ja nur ein
Anfang vom Anfang einer
Theorie.[8]
Wir selber sind alle sehr fleißig, weil wir die
Arbeiten im Institut in diesem Semester fertig machen müssen. Denn dann kommt
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