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Ferner S. 62 unten: „Lichtstrahlen gekrümmt verlaufen müssen mit Bezug auf
das Coordinatensystem“
Welches Coordinatensystem? Ich hatte mir gedacht, dasjenige Coordinatensy-
stem, welches teilweise aufgebaut ist aus den Ankunftsrichtungen der Strahlen sehr
entfernter Lichtcentren u. der Erddrehung als Uhr.
Aber jedesmal muss man doch zunächst unter Benutzung von festen Körpern u.
rotierenden oder periodischen Vorgängen ein Coordinatensystem aufbauen, u. so
ein grundsätzlich mögliches wollte ich eben am Anfang meines Vortrags einmal
genannt haben. Es sollte natürlich nur eins von vielen möglichen sein u. zwar das-
jenige, für welches die gesetzt sind.
Meine Bemerkung sollte auch nicht zeigen, dass man die Welt als „kontinuier-
liche Mannigfaltigkeit auffassen“ kann, sondern sollte nur die Möglichkeit eines
Coordinatensystems ohne Voraussetzung über die Geometrie anschaulich machen.
Wenn Sie darauf bestehen, dass der betr. Absatz meines Vortrags „ganz unver-
ständlich“ ist, dann würde ich grossen Wert darauf legen, Ihren d.h. den richtigen
Standpunkt in einer Anmerkung oder sonstwie aufzunehmen.
Ihre freundlichen Grüsse erwiedernd Ihr ergebenster
H. Reissner
Wenn Ihnen eine mündliche Auskunft bequemer ist, bin ich gern bereit bezw. Ihnen
sehr verbunden, wenn Sie mir gestatten, Sie aufzusuchen.
ALS. [25 239]. Written on letterhead “Dr. Ing. H. Reissner ordentl. Professor der Mechanik an der
Technischen Hochschule.”
[1]Hans Jacob Reissner (1874–1967) was Professor of Mechanics at the Technical University of
Berlin.
[2]The lecture delivered on 28 January 1920 at the Berliner Mathematische Gesellschaft was pub-
lished as Reissner 1920.
[3]Einstein 1916e (Vol. 6, Doc. 30).
91. From Chaim Weizmann
London, W.C.1., 77 Great Russell Street. 9. Maerz, 1921.
Sehr geehrter Herr Professor,
Ich habe aus Amerika von Judge Mack, dem Praesidenten der Zionistischen Or-
ganisation Amerikas und Prof. Frankfurter von der Harvard Universitaet, einem
Mitglied der amerikanischen zionistischen Leitung, die telegraphische Mitteilung
bekommen, dass sie im Begriff sind, die Vorbereitungen fuer unsere Arbeit in
Amerika fuer die Universitaet zu
treffen.[1]
Die beiden Herren bemerken, dass sie
der Ueberzeugung sind, dass es fuer den Erfolg unserer Taetigkeit in Amerika
durchaus notwendig ist, dass Sie Einladungen von amerikanischen Universitaeten
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