1 9 4 D O C U M E N T 1 5 2 J U N E 1 9 2 1
[6]This sentence is in Lehmann-Russbüldt’s hand.
[7]The final copy adds “einflussreichen.”
[8]Nicholas M. Butler was a member of the executive committee of the Carnegie Endowment for
International Peace.
[9]The final circular uses “dafür vorbereiteten Unterlagen.”
[10]For the status of peace negotiations at the time, see Doc. 87, note 5.
[11]Alfons Horten, an engineer and entrepreneur, had been the first director of the mining company
Jacobus and of the steel works company Thyssen. Ströbel (1869–1944) was a member of the manage-
ment of the Deutsche Friedensgesellschaft. The names are added in Lehmann-Russbüldt’s hand,
“gez.” is in another hand. The final circular adds Helene Stöcker’s name to the signatories.
The final circular includes an administrative note, which is omitted.
152. To Paul Ehrenfest
[Berlin,] 18. Juni 21.
Lieber Ehrenfest!
Mit Freuden hab ich gestern Abend nach der Ankunft v. England von unserer ge-
samten
Weiblichkeit[1]
Näheres über Deinen und v. Ardennes Besuch bei uns
gehört.[2]
Ihr habt das männliche Geschlecht in unserer Bude in der That so hübsch
vertreten, dass ich nur mit saurer Mühe dagegen aufkommen kann. Es muss sehr
nett gewesen sein als Ihr da wart. Sei nicht bös, dass wir so meuchlings vorbei ge-
fahren
sind.[3]
Die Reise nach Amerika und England war so anstrengend, dass ich
jetzt nur zum Vegetieren zu gebrauchen bin. Die Thätigkeit für die Jerusalemer
Universität war sehr
erfolgreich.[4]
Der Zionismus stellt wirklich ein neues jüdi-
sches Ideal dar, das dem jüdischen Volk wieder Freude an seiner Existenz geben
kann. Die Universität erscheint soweit finanziell gesichert, dass mit der für den
Aufbau besonders wichtigen medizinischen Fakultät bald begonnen werden kann.
Nicht die Reichen sondern der Mittelstand hat dies ermöglicht, insbesondere die
6000 jüdischen Aerzte
Amerikas.[5]
Ich bin sehr froh, Weizmanns Einladung Folge
geleistet zu
haben.[6]
Es zeigt sich an manchen Orten allerdings ein zu hochge-
spannter jüdischer Nationalismus, der in Unduldsamkeit und Borniertheit auszuar-
ten droht; aber hoffentlich ist dies nur eine Kinderkrankheit. Auch für die
Wiederherstellung der internationalen Beziehungen der Wissenschaftler ist meine
Reise gut gewesen. Überall fand ich Bereitwilligkeit, herzliche Aufnahme und
friedliche Gesinnung. Besonders England hat in jeder Beziehung einen ausgezeich-
neten Eindruck auf mich gemacht; solange dies Land die Führung behält, wird alles
verhältnismässig gut gehen.
Nun hab ich aber meinen versprochenen Besuch in Leiden nicht ausführen
können. Soll ich im Spät-Herbst
kommen?[7]
Wann beginnt Euer Semester? Ich
muss im Herbst auch für ein paar Wochen nach Bologna, habe es wenigstens