2 0 6 D O C U M E N T 1 6 3 J U N E 1 9 2 1
[2]See Doc. 69.
[3]Einstein had enclosed business cards for Untermyer and Beck with Doc. 157.
[4]Minnie Solovine.
[5]Lucien Fabre. For the dispute regarding the alleged foreword by Einstein published in Fabre
1921, see Doc. 157.
[6]Paul Ehrenfest.
[7]The royalties for the French translation of Einstein 1921c (Vol. 7, Doc. 52). See Doc. 100.
[8]The French translation of Einstein 1921c.
[9]In Doc. 157, Einstein had advised Solovine to avoid traveling to the United States during the
summer.
163. To Hendrik A. Lorentz
[Berlin,] 30. VI. 21.
Hoch geehrter lieber Herr Kollege!
Es ist jammerschade dass der Brüsseler Kongress nicht von allen besucht wer-
den
konnte.[1]
Ich persönlich bedauerte es unbeschreiblich, im letzten Augenblick
absagen zu
müssen.[2]
Von Millikan, den ich in Chicago besuchte, hörte ich aber,
dass dass dort sehr schöne Arbeit geleistet worden
sei;[3]
ich freute mich sehr dar-
über.
Die Reise nach Amerika und England war recht erfolgreich. Nicht nur konnte
ich wesentlich zur Realisierung der Universität in Jerusalem beitragen sondern
auch manches beitragen zur Wiederanknüpfung der internationalen Beziehungen.
Aber alles zusammen war so anstrengend, dass ich nicht imstande war, noch nach
Holland zu kommen. Ich hoffe es im nächsten Semester nachholen zu können, etwa
im
Herbst.[4]
Es hat mich sehr gefreut, aus Ihrem Briefe zu erfahren, dass die Jerusalemer Bi-
bliothek durch Ihr Vermittlung so wichtige Beiträge
erhält.[5]
Auf dem Gebiete der Relativität liegen zwei bemerkenswerte Versuche vor, an-
schliessend an
Weyl[6]
die Einheit des Gravitationsfeldes und des elektromagneti-
schen Feldes zu erfassen, einer von Eddington und einer von einem Mathematiker
Bach in Essen. Eddington verallgemeinert die noch mehr als Weyl, bekommt
aber dadurch weit mehr Komponenten als zur Verfügung stehende Differential-
gleichungen.[7]
Die Bachsche Arbeit (Mathematische Zeitschrift, Bd 9 Heft
1/2)[8]
scheint mir vernünftiger, zumal sie auf die bedenkliche Identifizierung der metrisch
definierten mit dem elektromagnetischen Felde
verzichtet.[9]
Allen diesen Ver-
suchen ist aber gemeinsam, dass man ohne physikalische Notwendigkeit zu Glei-
chungen der vierten Ordnung übergeht, was eine weitgehende Unbestimmtheit der
Aussagen (Lösungen) der Theorie zur Folge hat. Auch ich habe einen Versuch der
Verallgemeinerung der Theorie
unternommen,[10]
stehe ihm aber selbst skeptisch
v