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Ich habe viel geschuftet, besonders an der neuen Aufl. meines
Buches,[3]
u. bin
jetzt ferienreif. Habe in diesem Semester 4 Doctoren (unter ihnen Pauli) und 1 Pri-
vatdozenten (Kratzer)
gemacht.[4]
Das kostet alles Schweiss.
Die Systematik der Röntgenspektren ist auf’s Schönste geordnet, und in die an-
omalen Zeemaneffekte kommt allmählich
Licht.[5]
Augenblicklich ist Weyl
hier,[6]
eine wirklich imponirende Persönlichkeit. Ich
habe den Eindruck, als ob zwischen Ihnen u. ihm nur noch ein ganz kleiner Unter-
schied besteht. Er will durch seine „Einstellung“ den praktischen Effekt seiner
Maaßstabsvariationen aufheben und Sie wollen, wenn Sie die als Verhältnis-
grössen nehmen, die Unbestimmtheit der Weltfunktion
einschränken.[7]
Angenehme Segelfahrten im Kieler Hafen und gute Brise wünscht
Ihr[8]
A. Sommerfeld.
ALS. Einstein and Sommerfeld 1968, p. 87. [21 345].
[1]Doc. 200.
[2]Einstein was going to be Hermann Anschütz-Kaempfe’s guest when visiting Munich.
[3]Sommerfeld 1921b.
[4]Wolfgang Pauli; Adolf Kratzer (1893–1980).
[5]As he already reported in Doc. 98.
[6]Hermann Weyl.
[7]For Einstein’s suggestions for a compromise, see Doc. 71.
[8]Einstein was spending the last weeks of his vacation in Kiel, where he sailed on Anschütz-
Kaempfe’s boat.
205. From Heike Kamerlingh Onnes
Hotel Titlis, Engelberg, 13 Aug. 1921.
Lieber Freund,
Ich danke noch bestens für Ihren Brief von 8 Juli. Wir waren zu der Zeit gerade
dabei die Vorbereitungen für unsre Reise zu treffen und der Druck der rückständi-
gen zuvor zu erledigenden Arbeit, war, auch durch allerlei das mit der Vermählung
von Jenneke
zusammenging,[1]
sehr gross. So habe ich nicht gleich antworten kön-
nen, und komme erst jetzt in der Sommerfrische dazu.
Erstens möchte ich darüber meine Freude aussprechen, dass Sie November zu
uns kommen werden. Wir rechnen darauf, dass Sie uns das Vergnügen machen,
dann bei uns zu wohnen. Zweitens möchte ich meine Freude darüber aussprechen,
dass Ihr Interesse sich der Vergleichung der empirischen Zustandsgleichungen aus
dem Gesichtspunkte des Gesetzes des übereinstimmenden Zustands zugewandt
hat. Auf Ihre Frage ob man schon über das nötige empirische Material verfügt um
Ihre Gedanken zu prüfen, kann ich antworten, dass in der Tat verschiedenes, das
g
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