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In Italien war es wundervoll. Auch der Züricher Aufenthalt war recht befriedi-
gend.[3]
Ich wohnte im
Gasthaus,[4]
ass aber bei meiner Frau No
1,[5]
soweit ich
nicht anderweitig eingeladen war. Ich machte viel Musik mit den Kindern. Mileva
war glückselig—wie schön ist es, wenn man die Leute nicht zuviel verwöhnt! Bei
Ehrenfest ist es sehr nett, ein fröhliches Haus mit den vier
Kindern[6]
und den zwei
studiosi, in deren einen Du mit Recht verschossen warst. Es gibt auch gewaltig viel
Wissenschaft hier, zu deren Vermehrung ich leider auch beitragen muss.
Es thut mir leid, dass auch Mama zu leiden hat, und zwar in verschiedenen
Gebieten. Mir geht es sehr gut. Mein Bäuchlein nimmt immer bedrohlichere Form
an. Was kann man? Gestern war ich zu einem Frass eingeladen, der mehr als
amerikanisch war.
Die Japaner sind doch richtige Schwindler. Sie können mir den Buckel hinunter-
rutschen, soweit sie wollen. Ich fahre aber nicht hin unter so lausigen Bedingun-
gen.[7]
Seid alle drei herzlich gegrüsst von Euerm
Albert.
ALS. [122 755]. The envelope is addressed “Fräulein Ilse Einstein Haberlandstr. 5 Berlin.,” and post-
marked “Leiden 9. XI. 21. 10–11V[oormiddag].”
[1]Elsa Einstein.
[2]Most likely Walter Steinthal (1887–1951), author and journalist for the Kölner Tageblatt, who
had visited the Einstein household in September 1920 to conduct an interview with Einstein (see
“Besuch bei Einstein,” Kölner Tageblatt, Nr. 439, 2 September 1920).
[3]Einstein held lectures in Bologna and Padova in late October (see 21–27 October 1921 in Cal-
endar) and then briefly visited Zurich on his way to Leyden (see Doc. 260).
[4]A month earlier, Einstein had decided to stay at a pension near Mileva’s apartment (which was
located at Gloriastrasse 59) and not in her apartment, so as to avoid a “public scandal” (“wegen des
öffentlichen Skandals”; see Doc. 260).
[5]Mileva Einstein-Maric;.
[6]Paul Ehrenfest. His children, Tatiana, Anna, Paul Jr., and Wassily.
[7]Kôshin Murobuse invited Einstein to Japan on behalf of the monthly Kaizo
-
for a three-month
lecture tour and offered £2,000, including travel expenses (Doc. 245). Meanwhile, Jun Ishiwara envis-
aged a month-long tour and ¥10,000, an equivalent of about £1,300 (Doc. 244). Murobuse solicited
articles on topics of Einstein’s choice, while Ishiwara asked for the texts of each lecture (at least six-
teen in all), to be published in
Kaizo.-
293. From Hermann Anschütz-Kaempfe
München Leopoldstr. 6 10. 11. 21
Sehr verehrter lieber Professor Einstein!
Es ist ein Jammer, daß Sie nicht hieher
kommen,[1]
die Orgel ist frisch gestimmt
u. klingt herrlich; wir hatten uns so gefreut, Ihnen gute Musik vorsetzen u. von
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