3 4 8 D O C U M E N T 2 9 8 N O V E M B E R 1 9 2 1
Sie lassen die Möglichkeit offen, dass die von
dem Kanalstrahlteilchen A ausgehende Interfe-
renzstrahlung in den Richtungen AB und AC gar
keinen Dopplereffekt zeigt. Dann würde die
Bahn dieser Interferenzstrahlung in der Säule S
nicht gekrümmt sein; also wäre auch der mit
dieser Bahn zusammenfallende Weg der Energiestrahlung, welchen Weg wir beob-
achten können, nicht gekrümmt.
Nun können wir aber auf Grund von Starks
Beobachtungen[4]
erwarten, dass in
der Richtung AB ein Doppler-Effekt zu beobachten ist. Wenn wir aber den Versuch
dahin abändern dass die Strahlen in
B von einem Prisma P aufgefangen
werden, so wird die Ablenkung in-
folge der Bewegung von A geän-
dert werden. Da nun der Weg W
wieder von der Interferenzstrahlung vorgezeichnet wird, so muss in dieser Strah-
lung, entgegen der obengenannten Annahme, ein Doppler Effekt bestehen.
Diese Betrachtung würde mich erwarten lassen, dass man bei Ihrem Versuch die
von der klassischen Theorie verlangte Krümmung sehen wird. Aber vielleicht habe
ich Sie doch noch
missverstanden.[5]
Wie dem auch sein möge, man würde an dem obengenannten Grundgedanken
festhalten können auch dann (oder eben dann) wenn der Versuch die Krümmung
ergibt. Was die Lichtquanten betrifft, so kann man dann einige Sätze aufstellen, die
ein gut zusammenhängendes Ganze bilden. Das Folgende berührt sich in verschie-
denen Punkten mit den Betrachtungen von Emden, Phys.
Zschr.[6]
1. Ein Lichtquantum ist immer eng verbunden mit einem Lichtbündel von be-
stimmter Frequenz . Seine Grösse (Energiemenge) ist ; es bewegt sich
in der Richtung des Energieflusses. Im Äther ist die Geschwindigkeit c.
2. Die Bewegungsgrösse des Lichtquantums ist .
3. Ein homogenes Bündel paralleler Lichtstrahlen habe pro Volumeneinheit die
Energie E. Dann ist der Poyntingsche Energiestrom ( ) c , auch die Bewegungs-
grösse pro Volumeneinheit ( ) ; auf einer Ebene senkrecht zur Fortpflanzungs-
richtung besteht ein Maxwellscher Druck ( E. Das alles rührt von den Lichtquan-
ten her. Ist die Zahl derselben (Mittel über längere Zeit) pro Volumeneinheit N, so
ist . ( ) ist die von den Quanten transportierte Energie, ( ) die transportier-
te Bewegungsgrösse; ( ) die Bewegungsgrösse der Quanten pro Volumeneinheit.
B
C
S
A
.
A
B
P
W
h =
c
---- -
1
c
--E -
N
E
---- -=
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