D O C U M E N T 2 9 8 N O V E M B E R 1 9 2 1 3 4 9
4. In einem ponderabelen durchsichtigen Medium—und zwar, um gleich den
allgemeinsten Fall ins Auge zu fassen, in einem doppelbrechenden Körper mit Dis-
persion, bewegen sich die Quanten in der Richtung des Strahles, mit der Gruppen-
strahlgeschwindigkeit u. So bleibt ein Quantum immer in dem Wellenzuge, zu dem
es gehört.
Die Grösse eines Quantums ist noch immer ; Die Bewegungsgrösse ist
aber jetzt
.
5. Aus den Grundsätzen der speziellen Relativitätstheorie kann man ableiten wie
sich die verschiedenen Grössen ändern, wenn man mit der bekannten Transforma-
tion zu einem neuen Koordinatensystem übergeht. Auch kann man, un-
abhängig davon, die Interferenzstrahlung transformieren. Es zeigt sich, dass auch
in dem neuen Koordinatensystem das Quantum sich in der Richtung des Poynting-
schen Vektors bewegt (Lichtstrahl) und dass die neue Energie sich in demselben
Verhältnis ändert wie die Frequenz der Interferenzstrahlung, so dass auch in dem
neuen System ist. Desgleichen erhält man für die neue Bewegungsgrös-
se des Quantums
.
6. Ein Quantum kann nur bei der Absorption wirklich als solches verschwinden.
Ändert sich die Intensität eines Lichtbündels bei der Reflexion an einem bewegten
Spiegel, so bleibt die Anzahl der Quanten ungeändert, aber es findet eine Änderung
der Energiegrösse der einzelnen Quanten statt, nämlich genau in dem gleichen Ver-
hältnis wie sich die Frequenz des Lichtes ändert. (Dies hängt mit 5 zusammen). Der
Druck auf den bewegten Spiegel und die Arbeit dieses Druckes berechnen sich aus
der Änderung, welche die Bewegungsgrösse und die Energiegrösse der Quanten
bei der Reflexion erleiden.
7. Ich habe früher einmal gegen die Annahme der in Quanten konzentrierten
Strahlungsenergie das Bedenken angeführt, dass man den Nutzen, den ein grosses
Objektiv für das Auflösungsvermögen hat, nicht verstehen könnte, wenn nicht ein
einzelnes Quantum die ganze Fläche des Objektivs füllen
kann.[7]
Dieses Beden-
ken besteht jetzt nicht mehr. Der Einfluss der grossen Oeffnung würde sich schon
in der Interferenzstrahlung zeigen; je grösser die Oeffnung ist, umso schärfer ist die
Abbildung eines leuchtenden Punktes, sagen wir das noch latente oder nicht ent-
wickelte Bild. An der geometrischen Gestalt dieses Bildes kann nun die Energie-
strahlung nichts mehr ändern. Die „Belebung“ oder „Entwicklung“ des latenten
Bildes kann sehr gut durch „punktförmige“ Quanten hervorgerufen werden.
h =
u
c
2
--------
x' y' z' t'
'
h '=
'
u'
c2
--------- -
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