Vol. 5, 254a. To Alfred Stern[1]
Zürich, 16. II.
[1911][2]
Lieber Herr Professor Stern!
Ich danke Ihnen bestens für das Konzertbillet. Unglücklicherweise kamen wir
erst Dienstag von Leiden
an,[3]
sodass das Billet unbenutzt liegen bleiben musste.
In Holland war es wundervoll, wenn wir auch von den dortigen Kunstschätzen nur
einen verschwindend kleinen Teil ansehen konnten. Dagegen lernte ich fast alle
Physiker Hollands kennen, ganz besonders den bedeutendsten aller lebenden theo-
retischen Physiker, H. A.
Lorentz.[4]
Seien Sie
beide[5]
bestens gegrüsst von Ihrem
A. Einstein
Auch meine
Frau[6]
lässt freundlich grüssen.
ALS (NNPM, Unbound International Einstein MA 4610). [90 426].
[1]Alfred Stern (1846–1936) was Professor of History at the Swiss Federal Institute of Technology
(see Vol. 1, Biography, pp. 386–387).
[2]Year added by the reference to his first meeting with Hendrik A. Lorentz (1853–1928), Professor
of Theoretical Physics at the University of Leyden.
[3]Einstein had delivered a lecture on fluctuations to the student association of the University of
Leyden (Vol. 3, Doc. 19).
[4]Einstein and his wife had stayed in Lorentz’s home (see Einstein to Hendrik A. Lorentz, 15 Feb-
ruary 1911 [Vol. 5, Doc. 254]).
[5]Stern and his wife, Clara (1862–1933).
[6]Mileva Einstein-Maric; (1875–1948), Einstein’s first wife.
Vol. 5, 259a. To Heike Kamerlingh Onnes[1]
Zürich, 27. III. 11.
Hoch geehrter Herr Kollege!
Bevor ich von hier fort gehe, (nach Prag) drängt es mich, Ihnen herzlich für Ihren
ausführlichen Bericht zu danken. Ich habe denselben sofort nach Empfang der Fa-
kultät übergeben. Herr Perier kommt ernsthaft für die hiesige Stelle in
Betracht.[2]
Er gehört zu den drei Männern, zwischen denen die engere Auswahl zu treffen ist.
Trotzdem glaube ich kaum, dass er diese Stelle jetzt erhält, weil die beiden anderen,
die in Frage kommen Bedeutendes in der Physik geleistet
haben.[3]
Ich bin aber
überzeugt, dass Ihr vortreffliches Zeugnis in Bälde Herrn Perier gute Dienste lei-
sten wird. Für diesen vortrefflichen jungen Mann muss in seinem Vaterlande ein
geeigneter Wirkungskreis beschafft
werden.[4]
Ich selbst habe auf den weiteren
Verlauf der Ernennungs-Angelegenheit keinen Einfluss mehr, da ich weggehe.
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