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erlaubt.[8]
Dazu kommt noch, dass wir von der Stadt die Erlaubnis nicht bekämen,
die Wohnung zu vermieten, denn es sind erst vor kurzem ganz scharfe Bestimmun-
gen über die Vermietung von möblierten Wohnungen
herausgekommen.[9]
Wenn
wir also von Zürich weggingen, käme es darauf hinaus unsere Einrichtung zu ver-
kaufen. Dafür würden wir aber nur recht wenig kriegen, andererseits aber wohl nie-
mehr imstande sein es uns wieder zu kaufen. Das ist auch ein Grund, uns die Sache
gut zu überlegen. Natürlich ist es auch kein Vergnügen irgendwo zu leben, wo man
keine Seele kennt. Wir wollen uns auf alle Fälle umsehen, ob wir nicht hier irgend-
etwas zu verdienen finden und wollen Dir dann noch darüber schreiben.
Frau Prof. v. Gonzenbach, bei der wir früher zusammen musiziert
haben,[10]
hat
mich bitten lassen Dich zu fragen ob das nicht ein Ding der Unmöglichkeit wäre,
dass ihre Schwester, das ehemalige Frl. Frenkel, das am Polytechnikum studiert hat
und die letzten Jahre in Amerika gewesen war, bei Dir Assistentin werden
könnte?[11]
Wir danken Dir vielmals für die zwei Bücher die Du uns für Weihnachten hast
zukommen lassen, sie machen uns recht viel Spaß u. Freude.
Das kleine Bildchen ist ein Holzschnitt, den ich nach Natur gemacht habe nur ist
leider der Druck so schlecht, weil ich keine rechte Druckerschwärze hab auftreiben
können aber ich will Dir noch einen bessern zukommen
lassen.[12]
Viele Grüße vom
Adn.
ALS. [144 025].
[1]This letter is dated on the assumption that it is a reply to Einstein to Hans Albert and Eduard
Einstein, 15 December 1920 (Vol. 10, Doc. 232), and by the reference to the Christmas vacation.
[2]In Einstein’s opinion, the family needed to move to Darmstadt, so that his finances would not
continue to be depleted (see letter in note 1 above).
[3]Einstein had first raised the possibility of such a move in October 1919 (see Einstein to Mileva
Einstein-Maric;;, 15 October 1919 [Vol. 9, Doc. 135]).
[4]Hans Albert was attending the fifth year of the Realgymnasium of the Kantonsschule in Zurich.
[5]Hans Albert had written to Einstein that, after consulting with Emil Zürcher Jr., the family had
decided that he should complete his schooling before they agree to a move (see Hans Albert Einstein
to Einstein, 28 November 1920 [Vol. 10, Doc. 212]).
[6]As Einstein had proposed in his letter to his sons (see note 1).
[7]Johann Heinrich Knecht (1859–1929).
[8]During her absence from Zurich in the winter of 1919–1920, when Mileva visited Novi Sad to
take care of her ailing parents (see Mileva Einstein-Maric; to Einstein, 30 November 1919 [Vol. 9,
Doc. 183c, in Vol. 10]).
[9]For the new, stricter provisions regarding the leasing of apartments, see Verordnung 1920.
[10]Margherita Serena von Gonzenbach-Frenkel-Heiden (1891–1972), wife of Wilhelm von
Gonzenbach (1880–1955), Professor for Hygiene and Bacteriology at the Swiss Federal Institute of
Technology. They resided in the same apartment building as Mileva and the boys. Hans Albert had
previously reported about his music-playing with Gonzenbach (see Hans Albert Einstein to Einstein,
ca. 20 April 1919 [Vol. 9, Doc. 25a, in Vol. 10]).
[11]Elsa Johanna Sofia Frenkel-Heiden (1888–?).
[12]A woodcut print of a bird (see the following document).