1 9 2 D O C U M E N T S 9 2 , 9 3 M A R C H 1 9 2 2 92. To Maurice Croiset Berlin, den 18. III. 22. Hochgeehrter Herr Kollege! Mein Freund Langevin hat mir detaillierte Vorschläge über die zu haltenden Vor- träge gemacht, mit denen ich durchaus einverstanden bin.[1] Es dürfte daher das Be- ste sein, wenn Sie die Einladungen in der von ihm für richtig gehaltenen Form ergehen lassen, sowohl was die Wahl der Titel der einzelnen Vorträge als auch was die Auswahl der einzuladenden Zuhörer betrifft.[2] Ich habe das Bedürfnis, Ihnen zu sagen, dass ich diese Einladung als eine mutige Tat des Wohlwollens und der Versöhnlichkeit auffasse und dass sie auch von allen einsichtigen hiesigen Män- nern, mit denen ich darüber zu sprechen Gelegenheit hatte, in diesem Sinne hoch gewertet wird. Die in meinem ersten Briefe von mir geäußerten Befürchtungen scheinen sich als übertrieben herauszustellen.[3] Ich werde voraussichtlich am 28. ds. Mts. in Paris eintreffen. In der freudigen Aussicht, Sie bald persönlich kennen zu lernen, bin ich mit freundlichen Grüßen Ihr ergebener A. Einstein. TLS (FrPCF, Conférences Michonis). [92 931]. A draft [15 353] written on the verso of the last page of Doc. 88 in Ilse Einstein’s hand is also available. [1]For Paul Langevin’s proposals, see Doc. 70. [2]Croiset requested information about the planned lectures in Doc. 88. [3]For the doubts he raised in his first letter to Langevin, see Doc. 63. 93. To Gustav and Regina Maier-Friedländer[1] [Berlin, 18 March 1922][2] Lieber Herr und liebe Frau Maier! Mit inniger Freude nehme ich Anteil an dem seltenen Feste, das Sie heute feiern.[3] Emsige Arbeit und liebevolle Teilnahme am Leben und Wirken vieler trefflicher Menschen haben Sie in höherem Masse frisch und leistungsfähig er- halten, wie es wenigen zuteil wird. Sie waren meinen Eltern in Ulm liebe Freunde, als sich der Storch erst ausschickte, mich aus seiner unerschöpflichen Vorratskam- mer zu holen. Sie haben mich liebreich gestützt, als ich im Herbst 1895 in Zürich ankam und durchs Examen plupste. Ihr gastliches Haus stand mir stets offen wäh- rend meiner Studentenzeit, auch wenn ich mit schmutzigen Stiefeln vom Ütliberg herunterkam. Auch sonst waren Ihr Rat und Ihre Hilfe waren stets alle sicher, die Sie kannten.[4]